3. Februar 2015

Japanisches Neujahrsfest

Wir wurden bereits vorgewarnt, dass Silvester in Japan nicht wie in der westlichen Welt gefeiert wird. Silvester ist eher wie Weihnachten, wo die Familie zusammenkommt, man gut isst und teils in die Kirche geht. Und so ist es dann in Japan. Die Familie trifft sich um gemeinsam das letzte Jahr mit all seinen Sorgen zu vergessen und frisch ins neue Jahr zu starten.

Tempellichter

Die Hauseingangstür wird mit Bambus, Nadel- und Pflaumenzweige verziert, was im neuen Jahr dann aber wiederum verbrannt wird. Wir leider kein Foto davon gemacht aber folgend ist ein etwas größeres Exemplar, was an einem Tempel stand.



In der Neujahrsnacht werden "toshikoshi soba" (Buchweizen Nudeln) gegessen und die Musikshow "kohaku uta gassen" geschaut. Die Neujahrsnacht-Show ist sozusagen das Jahresfinale, wo alle aktuellen Musikstars auftreten.
Die Nudeln haben wir nicht gegessen, aber die Musikshow haben wir uns angesehen und nichts verstanden. Na vielleicht war es auch die falsche Show, denn im Fernsehen hat gefühlt jeder zweite Kanal Musikunterhaltung gebracht.

Der 1. Januar ist ein ganz besonderer Tag dessen ausgestaltet ein Vorbote für das gesamte Jahr ist. Das heißt, man versucht so viel Spaß und wenig Sorgen und Stress zu haben wie möglich. Dafür muss man aber schon eine japanische Lebenseinstellung haben, denn am 1. Januar versucht man auch den ersten Sonnenaufgang zu sehen, was an besonderen Orten wie der Blick auf Mt. Fuji mit den vielen Menschenmassen sicher nicht immer einfach ist. Darüber hinaus gehen die Familien in einen Schrein oder Tempel, um das Glück zu erbitten und Glücklose zu ziehen. Diesen Brauch sind wir nachgegangen. Nun gut, wir wollten uns bei den Menschenmassen nicht anstellen und haben uns für den Stand aus der Entfernung entschieden. Unter lauten Trommelklängen werden Geldmünzen in große Holztruhen geworfen und eine Glocke geläutet.

Kushida Schrein

Kushida Schrein


Wir haben uns entschlossen am Ende auch noch ein Los zu kaufen. Wir konnten nichts lesen und die Übersetzung mit google war auch eher schlecht als recht. Aber bei unserer weiteren Reise hatten wir einen freundlichen Vermieter, der uns das Los übersetzt hat. Es war tatsächlich ein Glückslos mit lauter positiven Vorhersagen zu Familie, Beruf, Bildung, etc. Sollte man ein Los mit negativen Aussagen haben, so hängt man es in Tempel nähe auf und symbolisiert so, dass man die schlechten Sachen abgegeben hat.

Angebrachte (Pech)lose
 Wir haben anschließend noch mit einer Dose "Sprudelbrause mit Umdrehung" angestoßen, um dann erschöpft ins Bett zu fallen.

Die Japaner essen dagegen meist noch Klebreiskuchen (Omochi) mit roter Bohnenpaste. Diese Süßspeise ist aber manchmal so klebrig, dass Leute daran ersticken. Deshalb gibt es sogar eine eigene Statistik wie viele Leute Verletzungen und den Tod in der Neujahrsnacht davon tragen. In 2015 waren es 9 Todesfälle....

Eine weitere Tradition an der wir uns nicht angeschlossen haben ist das Versenden von Neujahrskarten. In 2015 waren es wohl um die 10.000.000.000 Karten, die alle pünktlich ausgeliefert werden musste. Na wenn das mal kein Stress für die Leute von der Post ist die Karten pünktlich auszuliefern....