9. Mai 2015

Es blüht, oh blüht

Das Kirschblütenfest ist eines der Hauptereignisse in Japan, wo der ein oder andere schon mal verrückt wird. Wochen vorher werden die Läden mit rosa Blüten geschmückt und immer mehr Produkte mit Kirschblütengeschmack und Duft strömen auf den Markt. Man kann dieses Ereignissen im kommerziellen Sinne nicht verpassen. Außerhalb der Shoppingmalls könnte es aber doch an einem vorbeigehen, denn der Zeitraum ist mit 2-3 Wochen relativ kurz und mit den ersten Regenschauern ist das Schauspiel auch wieder vorbei. In 2015 war die Saison in Tokio relativ kurz, sodass viele Kirschblütenfeiern (Hanami - Blüten betrachten) ausfielen - schlecht für die Supermärkte, gut für die Gesundheit, denn bei den Feiern fließt bereits am Morgen der Alkohol in Strömen. Hier ein paar Eindrücke aus Tokio...
Pinke Blüte
Ueno Park
Ueno Park
Auch auf dem Betonboden kann man feiern - der Platz zum Laufen und zum Feiern wurde extra markiert...
Irgendwo in Tokyo
Ueno Park
Fast verblühter Kirschbaum im Rikugien Park am Abend
Am Shinnyo Tempel Tachikawa
Chidorigafuchi Stadtgraben
Chidorigafuchi Stadtgraben
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Zweiter Roadtrip durch Japan


Izu Halbinsel mit Blick auf Fuji und Kirschblüte
Nach unserer ersten Reise mit dem Auto auf Kyushu führt uns die Tour dieses Mal von Odawara auf die Halbinsel Izu und dann in die Fuji-Region mit seinen 5 Seen.


Am Abend der Hakone-Tour fahren wir noch von Odawara nach Ito, wo wir in einem geschichtsreichen Hostel nächtigen wollen. Das traditionelle Haus ist 100 Jahre alt und wurde mit viel Liebe zum Detail restauriert. So ist es wirklich verwunderlich, dass man dort zu Jugenherbergspreisen übernachten kann. Das Schlafen auf den Reisstrohmatten (Tatami) ist für uns zwar nicht das angenehmste aber die Sauberkeit, Dekorationen und heißen Bäder machen diesen Umstand schnell wieder wett. Nach einem Abendessen mit rohen und gebratenen, lokalen Fisch in einem benachbarten Izakaya (so werden Kneipen in Japan genannt) fallen wir auch schon todmüde ins Bett.
K's Hostel auf der rechten Seite

Flur in K's Hostel
Zimmer im Hostel
Aufenthaltsraum im Hostel
Am nächsten Morgen erkunden wir noch etwas die Umgebung und fahren dann weiter in Richtung Süde nach Shimoda. Vorher wollen wir noch beim Jogasaki Kaigan (Küste) anhalten. Anfangs entwas genervt, dass wir uns verfahren haben, entpuppt sich das Fischerdörfchen Kawana als perfekter Ort für ein kleines Frühstück und einem ersten Blick aufs weite Meer.

Blick beim Frühstück im Fischerdorf Kawana
Wir setzen unseren Weg fort und finden fast zufällig die Jogasaki Kaigan Küste. Dort verweilen wir etwas beim herumklettern und genießen die Sonne bei einem Spaziergang am Meer entlang. Die komplette Tour ist uns mit >10km dann doch etwas weit.

Jogasaki Kaigen
Jogasaki Kaigen mit Ausflugsschiff

Die Route führt uns weiter in den Süden der Izu-Halbinsel zu den Kawazu-Wasserfällen und zur Surfer-Strand Stadt Shimoda. Die Wasserfälle waren eher Durchschnitt. Dafür waren wir vom Strand sehr überrascht - Südseefeeling unweit vom Festland. In Shimoda haben wir dann noch Sushi probiert und waren doch etwas enttäuscht. Was vielleicht gar nicht an der Qualität lag, sondern eher daran. dass wir ein super Sushi-Restaurant in Tokyo gefunden haben. Dafür haben wir uns noch einen sehr leckeren Shrimps-Burger gegönnt.


Einer der 7 Wasserfälle


Verrückte Straßenführung
Shirahama Strand von Shimoda


Am frühen Nachmittag erreichen wir dann den südlichsten Punkt von Izu - das Kap Irozaki. Dort machen machen wir einen Spaziergang zum Leuchtturm und genießen den Ausblick auf das Meer und die Küste von einem Felsvorsprung, der auch einen kleinen Schrein beherbergt.

Kap Irozaki
Anschließend beeilen wir uns nach Ishiizu zu kommen, um den Sonnenuntergang vor unserer Unterkunft zu genießen. Anschließend checken wir in die Surfers Lodge ein. Das Interieur ist etwas altbacken aber dafür sauber. Und es gibt eine kleine, heiße Quelle vor dem Haus, welche wir nach dem Essen am späten Abend aufsuchen. Bei 40°C heißem Wasser und Blick auf den Sternenhimmel kann man den Tag entspannt ausklingen lassen.

Sonnenuntergang in Ishiizu

Unterkunft in Ishiizu

Weiter geht die Tour in Richtung Norden mit dem Ziel der 5 Seen beim Berg Fuji. Zuerst geht es die Westküste entlang. Wir halten in Dogashima, um mit einem Ausflugsboot eine Höhle zu besichtigen. Die Höhle entpuppt sich als relativ uninteressant, was vielleicht auch an den tollen Blick über das Meer auf den Berg Fuji und dem Fakt mit einem Motorboot eine enge Höhle zu befahren liegt.

Küste vor Dogashima mit Blick auf Fuji vom Boot aus
Küste vor Dogashima vom Boot aus
Höhle in der Küste von Dogashima
Küste von Dogashima

Die Westküste von Izu bietet aber noch mehr als Felsen und Höhlen. Hier gibt es auch die Möglichkeit Kirschblüten zusammen mit dem Berg Fuji und dem Pazifischen Ozean zu sehen.

Fokus auf den ehrvollen Berg Japans

Frühjahr in Japan

Kohlblumen am Wegrand

Wir verlassen die Küste und fahren in das Landesinnere der Halbinsel zum Ort Shuzenji, welches einer der ältesten und bekanntesten Orte für heiße Quellen auf Izu ist.

Kobo Daishi - Tempel des Zen Buddhismus
Fluss mit Möglichkeit für ein Fußbad in einer heißen Quelle (kleines Häuschen)

Unsere Reisschüssel - äh Knutschkugel

Wir verlassen die Halbinsel und fahren durch sehr skurril anmutende Orte, wo die Straßenzüge alles aber nicht an Japan erinnern - breit und mit Fast Food Läden gesäumt. Immerhin hat man dort den Fuji immer vor Augen und nach ein paar Stunden im Auto umfahren wir den heiligen Berg bis zum See Shojiko, wo wir unsere Unterkunft mit, wie sollte es auch anders sein, Fuji Blick. Den späten Nachmittag verbringen wir damit eine Wanderkarte für den kommenden Tag ausfindig zu machen und die für die Region typischen Hoto Nudeln zu essen.


Eingangsbereich zum Hotel
See Shojiko

Blick vom Hotelzimmer am frühen Morgen





Den letzten Tag unserer Rundreise starten wir mit einer ausgedehnten Wanderung den Panorama-dai entlang. Auf dem Kamm angekommen bietet sich uns wieder ein herrlicher Blick auf Fuji und auf der anderen Seite auf die japanischen Alpen. Bevor das Auto wieder in Odawara abgeben. Spazieren wir noch etwas Kawaguchiko See entlang und kurbeln die japanische Wirtschaft im Outletcenter Gotemba an.

Rundumblick von der Spitze des Panorama-dai

Auf dem Weg zum Berg Sanpobunzan
See Kawaguchiko
Chureito Pagode mit Blick auf Fuji und Ort Kawaguchiko

Nach 4 Tagen mit super Wetter und schönen Eindrücken sowie einer Überdosis Fuji fahren wir mit dem Zug zurück nach Tokyo, wo wir den letzten Tag mit dem Kirschblütenfest und Shopping verbringen werden.
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29. April 2015

Hier stinkt es doch

Wieder zurück vom Trip nach Hiroshima machen wir uns direkt auf zum nächsten Ausflug. Bevor es die nächsten Tage mit dem Mietwagen umher gehen soll, lassen wir uns erst einmal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln chauffieren. Unser Ziel ist die Hakone-Runde, wo ein Mix aus wandern, Blick auf Fuji, Kunstmuseen und Sulfatfelder auf uns warten.

Wanderung zum Berg Komagatake mit Blick auf Fuji
Zurücklegen kann man die Runde mit verschiedenen Bahnen (Eisenbahn, Standseilbahn, Seilbahn), Boot und Bus. Doch soweit kam es gar nicht, denn wir haben uns beim Sulfatfeld (Owakudani) für eine ausgedehnte Wanderung entschieden, sodass wir auf Boot und Bus verzichten mussten, um wieder zum Ausgangspunkt nach Odawara zurückzukommen. Mit der Bahn geht es von Tokio nach Odawara und dann weiter nach Hakone-Yumoto. Anschließend wechseln wir in die Hakone Tozan Line, welche sich durch dichtes Grün und Blumen 300m den Berg hinauf tuckelt. Dabei werden immer wieder Serpentinen genutzt, was bei einer Bahn bedeutet, dass sie wie an einem Sackbahnhof immer wieder die Richtung wechselt und so im zick-zack die höhen Meter erklimmt.


Wir steigen zwischendurch aus und besuchen das Hakone Open Air Museum. Es ist ein Freiluftmuseum mit Kunstwerken von internationalen Künstlern und einer Picasso-Ausstellung, wobei man immer wieder auch den Blick in die Weite auf die umzingelnden Bergketten schweifen lassen kann.

Spielplatz
Kirschblüte und Werke der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle
Fischer

Windspiele
Mit der Bahn geht es weiter nach Gora, wo wir uns erst einmal mit einer Ramen-Suppe stärken. Als nächstes nehmen wir die Standseilbahn, um dann weiter in die Seilbahn zu wechseln. So kommen wir am Mittag bei den Sulfatfeldern und lassen den Blick auf Fuji schweifen und schauen den Japanern zu, wie sie die im Schwefelbad gekochten schwarzen Eier genüsslichen vertilgen. Bei dem Geruch nach faulen Eiern vergeht uns der Appetit und wir beschließen bei einer Wanderung zum Berg Komagatake vor dem Geruch und den Horden an Menschen Reißaus zu nehmen. Die Wanderung belohnt uns immer wieder mit einem schönen Ausblick auf Fuji und die umherliegenden Täler aber auch mit ziemlich schlammigen Schuhen.

Sulfatfelder

Wanderweg

Am Ende der Wanderung
Am Gipfelplateau angekommen erwartet uns ein leichtes Schneetreiben, welches zusammen mit der tiefstehenden Sonne bizarre Bilder der Landschaft generiert.


So langsam läuft uns die Zeit davon, da die Verkehrsmittel leider nur bis zum späten Nachmittag fahren. So beschließen wir die Runde abzubrechen und fahren mit der Seilbahn ins Tal, um dann mit dem Bus zurück zur ersten Seilbahn zu fahren und die Tour des vormittags wieder zurückzufahren.


Schließlich kommen wir in Odawara an, wo wir uns schon auf den hoffentlich vorgewärmten Mietwagen freuen, denn so langsam spürt man in den Knochen, dass der Frühling nachts noch ziemlich kalt sein kann.
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