21. Februar 2009

Von Kängurus, Wicked Campern und Kilometern

189 Tage in der Ferne und doch vergingen sie schneller als man beim Abflug dachte. Nach Hause geht es nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Endlich wieder alle sehen, die deutsche Küche genießen und zu Hause sein. Doch ich wäre auch gern weitere Tage, Monate mit dem Camper (oder luxuriöser) durch Australien gereist. Alles hat jedoch ein Ende und so heißt es wieder sparen, damit noch die Westküste Australiens und andere Teile derWelt erkundet werden können. Aber bevor es mit dem Alltag weitergeht, gibt es jetzt erst einmal eine Zusammenfassung unserer Reise an der Ostküste.
Fakten:
Länge: 5784km
Zeit: 21 Tage (18 mit Camper)
Camping in Nationalparks:
Camping auf Campingplätzen:
Nächte außerhalb des Campers: 2 Nächte
Einkäufe:
Benzin: 600l
Regentage: Camper Name: Hitz
Typ: Mitsubishi Express
Baujahr: zwischen
Power: 78 kW
Verbrauch: 10l
Ausstattung: Klimaanlage; CD-Radio; Umbau mit Stauraum; Betten; Arbeitsplatte mit Spülbecken (und direkten Abfluss nach außen); Kühlbox; Tisch; 2 Klapp(rige) Stühle; Gaskocher; Topf und Pfanne; Plastikgeschirr Mängel: Tankanzeige zeigt nach 300km einen leeren Tank (obwohl 50l Tank); Falsche Spureinstellung (sodass der Camper bei mittlerer Lenkradstellung nach links fährt);
Schwache Bremsleistung;
Steinschläge in der Frontscheibe; Panne: Reifenpanne Verbesserungen: 2. Batterie und 220V Anschluss im Camper;
elektrischer Kühlschrank
Tempomat Am 24. Januar 2009 ging es früh aus den Federn, denn unser Flug startete schon um 9 Uhr. Dank unserem Taxi „Cuddy“ konnten wir aber einen Tick länger schlafen, da wir so nicht auf die Nahverkehrsmittel angewiesen waren. Ein schneller Check-in und schon saßen wir im Flugzeug der Virgin Blue Airline nach Cairns, wo unsere Reise an der Ostküste Australiens starten sollte. Ein Sitzplatz ohne Fenster, keine Snacks (da diese im Billigflieger extra kosten) und ständige Werbung vor den Augen ließen die 3 Stunden Flug (ja auch nach 3 Stunden fliegen befindet man sich noch in Australien – es ist größer als es auf der Karte aussieht) nicht wirklich schnell vergehen. Schließlich kamen wir aber überpünktlich am Flughafen (oder sollte man sagen Flugplatz) von Cairns an. Unser Kleidungsstil musste sich nach der Ankunft aber rasch ändern. Nicht dass in Cairns ein anderer Modestil herrscht die Temperaturen von 42°C und gefühlte 80% Luftfeuchtigkeit ließen den Körper nur so transpirieren. Mit dem Taxi waren wir dann auch schnell beim Wicked Camper Depot angekommen.
Da wir kurz vor Ladenschluss nicht die einzigen waren und unsere Anzahlung nicht mehr auffindbar war (wir haben 6 Monate im Voraus gebucht, was scheinbar weit über dem Durschnitt liegt). Die Zeit konnten wir aber gut für eine kurze Shopping-Tour nutzen. Shoppen bei Wicked?!? Ja so klein das Depothäuschen auch ist, im Inneren befindet sich eine Ecke mit allerlei Dingen, die die Camper bei der Autoabgabe nicht mehr brauchten.
Wer will auch schon Salz und Pfeffer mit nach Hause nehmen? So können sich neue Camper aber schon mit ein paar essentiellen Dingen eindecken und das Ganze ist dann auch noch kostenfrei. Mit einer kleinen Grundausstattung konnten wir dann unseren Fahr- und Schlafplatz in Empfang nehmen. Er ist blau und mit den Beatles besprüht, von Mitsubishi und hört auf den Namen „Hitz“. Nach einen kurzen Check zur Übergabe (aber nur Oberflächlich, da Kratzer und kleinere Schäden keine Auswirkungen haben) und schon saß am Steuer. Gar nicht so einfach…. Zumindest, wenn man 5 Monate kein Auto mehr gefahren ist, der Schalthebel links und alles nicht mehr im beweglichsten Zustand ist. Aber ich kann gleich vorweg nehmen, dass man sich an das „Linksfahrübel“ sehr schnell gewöhnt. Der Start unserer Campingtour war als gemacht und erstes Ziel war die Touristeninformation. Von irgendwo brauchten wir ja eine Straßenkarte ;) Außerdem haben wir dort auch gleich unseren Tauchausflug zum Great Barrier Reef für den Sonntag gebucht. Der Herr hinter dem Schalter war ausnahmsweise mal sehr gesprächig und hat uns auch gleich einen Platz im National Park für die erste Nacht empfohlen. Wir mussten ja erstmal Erfahrungen sammeln wie und wo man campen kann. Denn in der Stadt und am Strand ist es in der Hauptsaison fast unmöglich. Unsere Ausstattung haben wir am frühen Nachmittag bei Coles/Target um Plastikbesteck, Lebensmitteln, Waschmittel, Müllsäcken und einer Taschenlampe (Die eine Batterie, die der Camper besitzt war uns zu heilig, um sie für die Lampe im hinteren Teil zu nutzen). Noch etwas Sightseeing und ein Bad in der Strömung der Klamm und schon waren wir auf den Weg zu unserem ersten Schlafplatz. Die letzten Kilometer haben wir auch gleich für einen Härtetest des Campers genutzt. Über eine Schotterpiste ging es 5km querfeldein. Im Voraus hatte uns Marko noch den Tipp gegeben schneller über die Rillen zu fahren. Der Tipp war sehr wertvoll, denn so sind wir den halben Weg und haben den Camper nicht schon am ersten Tag zerlegt. Nach den Strapazen (mehr für das Auto als für uns) bot uns dann ein herrlicher Blick auf den Platz für unsere erste Nacht. Geprägt wurde die Umgebung von grünen Bäumen und einen kristallklaren Wasserlauf, der sich seinen Weg durch ein paar Felsen schuf. Letzteres war Bad und Abkühlung in einem. Keine Angst auf die Toilette muss auch in der Natur nicht verzichtet werden. Es gab immer noch ein „Plumpsklo“ und ein paar Wassertropfen für die Hände. Bei freiem Blick auf den Sternenhimmel wurde sogar das Zähneputzen zum Erlebnis. Doch so richtig entspannt war die erste Nacht im Camper noch nicht. Die Umgebung war uns einfach noch nicht geheuer, die Tierwelt in der Nacht ziemlich laut und dann war da noch der Regen. Tropfen im freien Fall und ein Blechkasten harmonisieren leider nicht mit dem Schlaf. Das Resultat war, dass wir schon früh um 5 nicht mehr schlafen konnten. Aus diesem Grund machten wir uns am Sonntag im Morgengrauen auf den Weg zurück nach Cairns. Das erste Frühstück genossen wir auf einen kleinen Berg im Sonnenaufgang und dem Blick auf das aufwachende Umland. Pünktlich um 8 Uhr waren wir dann auf dem Schiff, das uns zum Tauchspot bringen sollte. Da ich noch nie tauchen war und dementsprechend auch keinen Tauchschein habe, gab es für mich erst einmal eine Unterweisung über die Unterwasserwelt und das Tauchen. Für Tina gab es im anderen Teil des Schiffes ebenfalls eine Unterweisung. Doch mehr als Auffrischung mit Informationen über die Tauchspots. Nach der Ankunft beim ersten Ankerpunkt war für mich dann auch der Augenblick des Abtauchens gekommen. Während Tina mit ihrer Gruppe schon am Erkunden des Riffes war, ging es für uns vierer Anfängergruppe erst einmal Schrittweise nach unten. Zu erst mussten wir die 3 Grundtechniken vorzeigen (Druckausgleich der Ohren und Maske, im Falle von Wasser in der Maske und im Falle, dass wir den Schlau der Sauerstoffversorgung verlieren).
Einem war das Atmen Unterwasser doch nicht ganz geheuer und so ging es zu dritt mit dem Tauchlehrer an der Hand dem Riff entlang. So ganz entspannt atmen konnten wir aber alle noch nicht. Aber mit der Zeit durften wir uns auch allein voran bewegen und vor der Kamera (wir hatten eine Fotografin an Board) posieren.
Nach 30min war mein Sauerstoff auch schon zu Neige gegangen und es ging zurück an die Wasseroberfläche. Was für ein Abenteuer und folglich habe ich mir vorgenommen auch einen Tauchkurs über die Uni zu machen. Jemand Lust mit zu tauchen? Für mich ging es an diesem Tag aber nur einmal zum Meeresgrund. In der Zeit wo Tina noch 2 weitere Male tauchen war, ging es für mich mit Flossen und einem Schnorchel an der Meeresoberfläche über das Great Barrier Reef. Auch von oben ergibt sich einem ein fantastischer Anblick, auch wenn die Korallen nicht zu farbenfroh waren. Am späten Nachmittag waren wir dann wieder auf 4 Rädern unterwegs. Unser Ziel war es soweit wie möglich in Richtung Cape Tribulation (150km nördlich von Cairns). Beim Anbruch der Dunkelheit haben wir uns dann die nächst mögliche Stelle zum Campen gesucht. Leider gab es in Wongabeach nur einen bezahlpflichtigen Campingplatz. Da wir dort nicht illegal stehen wollten, sind wir zurück zu einer Tankstelle an der Hauptstraße gefahren. Dort durften wir erstmal für 2A$ duschen und kostenlos hinter dem Gebäude stehen bleiben. Geheuer war es uns dort nach Ladenschluss aber nicht. Ständig kreisten irgendwelche Autos und Typen um den Platz. Also haben wir den Motor doch noch einmal angeworfen und uns am äußersten Rand des Campingplatzes gestellt. Für eine Registrierung war es leider schon zu spät… auch die zweite Nacht in Folge war nicht wie unser Bett zu Hause. Es war schwül warm, die Matratzen klamm, es Regnete mal wieder auf den Blechkasten und Tierwelt war im angrenzenden Regenwald auch nicht gerade leise. Also haben wir uns wieder relativ zeitig auf die Weiterreise gemacht. Die Straße wurde immer enger und rechts und links vom Regenwald begrenzt. Doch sie war zum Glück noch ohne Allradfahrzeug befahrbar.
Bevor wir uns dann mit einem Guide in den Regenwald wagten, haben wir noch den Strand und die Umgebung von Cape Tribulation erkundet. Wer jetzt denkt na nicht schlecht: warmes Wetter, ein Regenwald bis zum Strand und ein Meer vor der Tür das würde ich jetzt gern haben – die Gedanken können wir leider nicht teilen. Überall wo sich etwas Wasser ansammelte war das Baden verboten. Es wimmelt dort nur so vor Krokodilen (obwohl ich nie eines in freier Wildbahn gesehen habe…) Die Tour durch den Regenwald war spannend und elitär, denn wir hatten am Australia Day (Feiertag) eine Führung nur für uns 2. Zu dem führte sie durch Stellen zu denen der Besitzer (ja die Regenwaldteile, wo Führungen angeboten werden, sind in privater Hand) noch keine Gäste geführt hatte. Wir konnten uns so mit ihm überall mögliche Unterhalten während wie durch das Dickicht des zu den ältesten Regenwäldern der Welt gehörenden Grün wanderten. Zu viele Tiere gab es aber leider nicht zu sehen, da die meisten Nachtaktiv sind – wie zum Beispiel die 6m langen Pythons, die auch gerne mal zu ihm nach Hause zu Besuch kommen (seine Kindern zelten natürlich auch gern mal in der Abgeschiedenheit in der freien Natur…) Am Ende durften wir dann noch in seinem Naturpool baden. Glasklares Wasser, das durch 2 Flüsse gespeist wird. Das ist mehr Luxus als jeder gemauerte Pool in der Welt. Wer den Text aufmerksam gelesen hat, wird sich fragen, wo die Krokodile bleiben. Richtig die gibt es auch dort, aber sie waren wohl auf der anderen Seite der Straße. Dennoch hat uns der Besitzer noch einmal zu sich gerufen. Zufälligerweise waren in der Nähe 2 Kosovaries (das sind nicht die Einwohner Kosovos) unterwegs. Wir haben uns gleich mal die Kamera geschnappt und sie in freier Wildbahn beobachtet. Nicht schlecht einen so großen Vogel ohne Zaun zu begegnen. Aber alles kein Problem, wir haben ihnen nichts getan und sie uns nichts (auch wenn sie unverständnisvoller Weise im Zoo als gefährlichste Vögel eingestuft werden). Nach diesem Ausflug der besonderen Art ging es wieder in Richtung Süden. Etwas von der Küste entfernt sind wir in den Atherton Tablelands und schließlich in der Stadt Atherton gelandet. Dort haben wir uns dann das erste Mal einen privaten Campingplatz genommen. Aber auch nur um mal wieder Internet zu haben. Die Verbindung war zwar sehr schlecht, aber die Zwecke hat es erfüllt. Dort haben wir dann auch gleich das erste Mal die Wäsche gewaschen (und dank den Tipps von Marko und Mirja mit Wattestäbchen anstatt mit A$ bezahlt) und „gekocht“ - Spaghetti. In dieser 3. Nacht gab es auch endlich mal wieder einen halbswegs guten Schlaf (was sicherlich auch schon an der Müdigkeit lag) Mit dem Aufgehen der Sonne sind wir dann auch schon in den Dienstag (27.01) gestartet. Die Fahrt an diesem Tag sollte uns wieder weiter an die Ostküste bringen.
Mit 3 kurzen Stopps an den Millerwasserfällen ging es weiter nach Mackay und Townville. Im letzteren Ort haben wir vergeblich den Weg auf den Berg gesucht, der sich Mitten in der Stadt als hervorragenden Aussichtspunkt darstellt. Aber so verkehrt waren wir gar nicht. Denn in der Touristeninformation hatten wir erfahren, dass unsere Karte einige Fehler enthält und wir so nie ankommen können. Nach einem hervorragenden Ausblick über Townsville mussten wir die Reise aber schon weiter fortsetzen. Weiter in Richtung Süden (und leider nicht der Sonne entgegen) bis wir dann schließlich in Airlie Beach ankamen. Die Fahrt dorthin war doch schon sehr anstrengend. Zum einen ließ sich das Gaspedal relativ leicht treten und man dann irgendwann einen Krampf im Fuß bekommt, um die Geschwindigkeit auf 100km/h zu halten. Wir wollen ja keine Strafzettel riskieren, da dieser in Australien einen tiefen Krater im Portemonnaie hinterlässt. Um zum anderen verläuft der Bruce Highway (Number 1) gerade und langweilig. In Airlie Beach hieß es dann im dunkeln einen Rastplatz für die Nacht zu suchen. Gar nicht so einfach, dass es fast überall verboten ist im Ort zu kämpfen (würde mich aber auch nerven, wenn ständig irgendwo Camper hausieren). Wir hatten dann einen netten Platz im Hafen gefunden. Hinter einem anderen Camper und mit öffentlichen Toiletten und Duschen vor Ort. Doch leider wurde uns der Schlaf(platz) nicht gegönnt. Ein Wachmann kam zufällig (nach einem Telefonat mit dem Hotel auf der gegenüberliegenden Straßenseite) an unserem Camper vorbei. Aufstehen! Ihr habt 5min um euch aus dem Staub zu machen, anderenfalls wird eine Straße von 1500A$ Dollar fällig! Danke für den freundlichen Hinweis, aber warum darf der andere Camper stehen bleiben? Weil er dort parkt und im Hotel schläft. Na gut, dann sind wir auch schon weg. So oder so ähnlich kann die doch etwas einseitige Konversation beschrieben werden. Da es dunkel und regnerisch war, wussten wir überhaupt nicht, wo wir noch kostenfrei stehen könnten. Also haben wir uns beim nächsten Campingplatz einquartiert. Da wir dort nicht schwarz stehen wollten, habe ich um 23:30Uhr die Klingel für „späte Anfragen“ betätigt. Keine gute Idee, da sie uns unterstellten, dass wir nicht wüssten wir spät es sei. Oh doch das spüren und wissen wir (hätte ich sie fast beruhigen wollen). Doch nach kurzem Zähne knirschen, durften wir die Nacht für 20A$ dort verbringen, obwohl wir doch nur einen Parkplatz zum Schlafen suchten… Der Regen ließ nicht nach und so wurden wir am Mittwoch nicht von der Sonne, sondern vom Wecker geweckt. In der Frühe mussten wir nämlich noch für unsere 3-tägige Segeltour zu den Whitsundays einchecken. Doch auch zu diesem Zeitpunkt kam das Glück noch nicht zurück. Als wir im geplanten Traumausflug eincheckten, sahen wir den Wetterbericht für die nächsten Tage (Regen, kühl und viel Wind), uns wurde gesagt, dass es keine „Doppel“kabinen geben würde und das wir keine elektronischen Sachen mit an Board nehmen sollte, da so wie so jede Haftung ausgeschlossen wurde. Da waren wir erstmal geschockt. Es schien nicht nach einem Traum.
An Board des angeblich schnellsten Segelbootes (Trimaran) bekamen wir von der „coolen“ Crew dann doch eine Kabine für uns im rechten Kiel zugewiesen. Sehr klein und miefig – aber immer uns für uns allein. Mit einer Stunde Verzögerung, da der Anker defekt ging es dann bei leichtem Sonnenschein auf Tour. Im Tagesverlauf wechselten sich Regenschauer, Wolken und Sonne ab. Die meiste Zeit verbrachten wir aber in den Hängematten auf dem Deck. Das Essen wurde von „Manni“ frisch zubereitet während George als Kapitän und Leo (gesprochen Lio) als Mutti für alles das Steuer in die Hand nahmen. Doch irgendwann blieb unser Boot entfernt von der nahegelegenen Insel stehen. Wir haben uns aber erstmal nichts dabei gedacht, da es ja auch hätte sein können, dass wir einen regulären Stopp einlegen. Doch nach dem das Segelhissen nicht den gewünschten Erfolg brachte (da wir wohl nicht mit dem Wind Standen) bemerkten wie unser Kapitän ein vorbei fahrendes Schiff um Hilfe bat. Schließlich wurde wir dann bei Abschleppen durch das Segelschiff Condor aufgeklärt. Motorschaden – war die Antwort. Doch keiner wusste so richtig wo das Problem lag, sodass ein Mechaniker gerufen wurde. Doch da dieser erst am nächsten Morgen kommen könnte, wurden wir bis in die nächste Bucht geschleppt, um dort eine relativ ruhige Nacht zu verbringen. Dort standen wir nun von den anderen Gästen der Condor ausgelacht in irgendeiner Bucht ohne jegliche Pläne. Der Strand zu weit weg und ins Wasser trauten sich auch nur die mutigen. Das Meer war an dieser Stelle nur so von Quallen übersät. Unter denen sicher auch die tödlichen „Box Jellyfische“ weilten. Aber wie gesagt, es trauten sich doch ein paar Gäste mit eine art Neoprenanzug ins Wasser. Der Hals war nicht bedeckt und dass hat sicher ein Mädel auch bereut. Denn sie musste nächsten Tag auf Grund einer Qualle zum Arzt. Aber zurück zum Abend. Bei lauter Musik gab es dann Abendbrot und eine Art Partystimmung. Nach der anstrengenden Nacht zuvor war uns aber eher nach Schlafen zu Mute. Also ab in die Koje und schon begann das nächste Spiel. In unserem nicht mal 1,80m langen Schlafgemach war es unheimlich warm, sodass wir die Luke auflassen mussten. Doch wenn es nachts „mal“ regnet, muss man sie wieder schließen. Und das sich der Wetter Gott in dieser Nacht nicht entscheiden konnte, ging die Klappe auf und bei den ersten Tropfen im Gesicht wieder zu… Am nächsten Morgen kam dann auch endlich der Mechaniker. In der Zwischenzeit wurde aber die freiwillige Wasserrettung angefordert. Diese sollte 7 Leute auf den schnellsten Weg zurück bringen. Wir waren aber leider zu spät, sodass 7 von 22 das Boot frühzeitig verließen. Unser weiterer Tagesablauf war auch noch sehr ungewiss, sodass wir noch sehr darüber hadern mussten. Die kostbare Zeit lief uns nun ohne was zu unternehmen davon. Der Mechaniker stellte eine defekte Bezinzuleitung fest. Dennoch bekam er das Boot zumindest soweit fit, dass wir wieder zurück in den Hafen fahren konnten. Ab diesen Moment begann dann endlich das Abenteuer. Mit Motorkraft war es nun wieder möglich das Boot im Wind auszurichten, sodass das Segel wieder ordentlich gehisste werden konnte. Bei Windstärke 7 und ein wenig Sonnenschein kam der Smileeffekt in den Gesichtern zurück. So segelten wir zum Mittag auf 2 von 3 Kielen zurück zum Hafen. Dort bekamen wir 2/3 des Geldes vom Chef persönlich zurück. Auf die Empfehlung von Leo machten wir uns unverzüglich auf den Weg ins nächste Reisebüro, um eine Tagestour zu Whitsundays am Freitag zu buchen. Die Empfehlung nannte sich Ocean Rafting und wäre dann das schnellste Motorboot vor Ort. Das Glück kam zurück und wir konnten uns die letzten Plätze sichern. Nach einer kurzen Shopping Tour in Airlie Beach fuhren wir nach XX, um dort die Nacht wieder günstiger zu verbringen. Leider war es auf dem ausgeschriebenen Rastplatz verboten zu campen. Also haben wir uns zum nächsten öffentlich Campingplatz bewegt. Leider war auch dort keiner mehr anzutreffen, sodass wir beschlossen, die Nacht dort zu verbringen und am nächsten Morgen zu bezahlen. Die Nacht war aber auch wieder nicht in Harmonie mit dem Schlaf. Laute Tiergeräusche, Regen und ein starker Wind, der die Bäume knarren ließ, raupte immer wieder die Gemütlichkeit. Am Freitag den 30.01 ging es also wieder zurück nach Airlie Beach zum Ocean Rafting. Am Steg war die Überraschung dann groß. Ein paar weitere Leute vom Trimaran fanden sich ebenfalls dort ein. Doch eigentlich hatte sie eine ganz andere Tour für diesen Tag gebucht. Was war schief gelaufen?!? Nichts, nur war der Wind und der Wellengang zu stark, dass die anderen Schiffe beschlossen im Hafen zu bleiben und die Leute auf Ersatztouren zuschicken. So waren wieder 60% der alten Crew auf unserem oder dem anderen Schiff. Tina und ich hatten sich für die Plätze in der ersten Reihe entschieden, um die Aussicht genießen zu können. Doch neben der Aussicht bekamen wir auch den größten Spaßfaktor geboten. Mit 500PS am Ende des Blech-Schlauchbootes und Windgeschwindigkeiten von 70km/h (Wellenhöhen von über 2 Metern) sprangen wir nur von Welle zu Welle. Das hieß in der ersten Reihe auf und ab. Auch wenn die Abwärtsbewegung schmerzhaft war (Wasser kann aber auch hart sein) kam das Lächeln zurück auf die Lippen. In der letzten Reihe wohl auch aus dem Magen. Aber zum Glück waren diese weit entfernt. Nach kurzer Zeit teilten wir den Spaß mit einer Frau aus Neuss, die ebenfalls Spaß suchte und sich zu uns in die erste Reihe gesellte. So ging es dann von Insel zu Insel mit Meerwasser und hartem Wind im Gesicht. Durch die relativ hohe Geschwindigkeit von 50km/h trocknete die Haut aber rasch wieder, sodass es nie unangenehm kalt war. Den ersten Stopp legten wir zum Schnorcheln vor der Insel ein. Leider nicht der Ausblick meines Lebens, da das Meer sehr aufgewühlt war und man nicht weit schauen konnte. Die Motoren wieder angeschmissen und schon ging es in Richtung offenes Meer und weg vom Schutz der vielen Inseln der Whitsundays. Die noch höheren Wellen ließen das Lächeln nicht vergehen, auch wenn der Rücken schon ordentlich litt. Die zweite Station war der White Haven Beach, bekannt für seinen sehr weißen Strand. Dort blieben wir dann auch über die Mittagszeit. Bis dann endlich auch die Sonnen heraus kam. Wie auf den Postkarten sah es zwar noch nicht aus, aber es war immerhin ein Anfang. Den letzten Halt legten wir beim XX. Dort bekam Tina ihre erste Rolle als Tourguide. Sie wurde dazu bestimmt die Gruppe zum Ausblick zu führen. Die Sonne verschwand wieder hinter den Wolken und so gab es auch dort nicht den gewünschten Postkarten Anblick. Schön war es aber auch so. Am Nachmittag ging es dann wieder direkt zurück nach Airlie Beach. An dieser Stelle hatte es aber auch langsam mit dem Wellengehüpfe gereicht. Kopf und Wirbelsäule hatten ihren Spaß bereits. Nach der Ankunft in Airlie Beach hieß es noch einmal Duschen an unserem bekannten Punkt im Hafen (wo wir dann wirklich jeden Tag waren) und auf zum nächsten Nationalpark, um die Nacht wieder auf legalen Boden zu verbringen.

12. Februar 2009

Australien versinkt brennend doch uns geht es gut!

Lange gab es kein Lebenszeichen von mir... Das liegt aber weder an den Waldbränden (von denen ihr in Deutschland mehr mitbekommt als ein Camper in Australien) noch an den Überschwemmungen. Es gab wie immer keine Internetverbindung. Doch das soll es auch schon wieder an Worten gewesen sein. Ein ausführlicher Bericht folgt, dann aus den Erinnerungen in Deutschland. Die Zeit muss einfach fürs Sightseeing in Sydney genutzt werden. Die Galerien sind aber schon, um ein paar weiter Bilder erweitert worden, sodass man sich einen ersten Eindruck machen kann, wie das Geschriebene dann ungefähr aussehen wird.


3. Februar 2009

Australien ich komme - aber ohne Internet

Hier gab es lange wieder keine Updates mehr. Doch ich kann euch soviel sagen… uns geht es gut, der Camper fährt von A nach B und manchmal auch nach C. Doch leider kann ich kaum mehr schreiben. Es liegt nicht an meiner Faulheit zum Schreiben, sondern viel mehr daran, dass eine Internetverbindung in Australien echt rar ist bzw. die Läden, die so etwas anbieten schon um 17Uhr und früher geschlossen haben. Zum anderen fahren wir hier teilweise mehr als 700km pro Tag. Und wer einmal in Australien unterwegs war, weiß dass man dafür mehr als 8 Stunden braucht. Geschwindigkeitsbeschränkung auf den „Autobahnen“ zwischen 80 und 100 km/h. Ich hoffe am Ende etwas Zeit und Internet zu haben, um wieder mal ein paar Zeilen verfassen zu können. Es gibt auch ein paar neue Bilder unter Bilder Teil 2.