23. Januar 2009

Von Rowville nach Tassie und mit dem Tiida zurück

172854 Sekunden sind nun seit der Landung in Melbourne vergangen und für mich heißt es nun wieder einmal Sachen packen. Doch die Wintersachen brauche ich noch nicht. Im Gegenteil, jetzt geh es erstmal in den richtig feucht, warmen Teil Australiens. Ab dem 24.01.2009 11:10 werden wir unsere Tour von Cairns nach Sydney starten. Die Touren haben wir bereits für den Fall das die Straßen durch den Regen gesperrt sind und für den sonnigen Fall zusammengestellt. Vor uns liegen nun 3300km Asphalt, Schotter und hoffentlich nicht zu viele Seen, die sich über die Straße ausgestreckt haben. Wir haben ja nur nen Wicked Camper und kein Allradler. Doch bevor es heißt im Meer zu duschen und mit Mineralwasser zähne zu putzen, gibt es unten eine Zusammenfassung der 2. und 3. Woche in Rowville und unser Ausflug nach Tassmanien (Tassie).

In der zweiten Woche ist nicht viel Neues passiert. Ich habe mich wie immer beim Joggen im kleinen, feinen Rowville verlaufen. Wer sich die Karte bei google maps von oben anschaut weiß warum. Sonst lag Route planen oder für diverse Ferienjobs bewerben an. Dazu waren wir am Donnerstab in Middle Brighten und am Mittwoch in St. Kilda baden. Der Mittwoch war aber auch so gut ausgebucht. Am Mittag war ich bei den AAMI Classic open, deren Eintrittskarte Tina mir zu Weihnachten geschenkt hat. Ein kleines aber feines Turnier bei dem man recht nah an die Spieler ran kann und die Punktetafel noch per Hand bedient wird. Genutzt wird das Turnier als Vorbereitung für den großen Bruder (Australien Open). Roger war wieder in top form und hat überlegen gegen Moya gewonnen.


Danach ging es wie gesagt zum Strand nach St. Kilda. Anschließend sind wir zum Nachtmarkt von Melbourne gefahren. Wo tagsüber die Händler versuchen ihren Krims Krams loszuwerden, findet man Mittwochabends einen Nachtmarkt. Dort liegt der Augenmerk aber weniger auf Gegenstände, sondern auf kulinarische Köstlichkeiten aus aller Welt. Da wir nicht allein diese Idee hatten, ging es langsam von Stand zu Stand. Ob Nudeln aus Vietnam oder Nachspeisen aus der Karibik. Man kann dort die interessantesten Dinge probieren. Tina und ich hatten uns für Gerichte aus Sambia entschieden. Es war lecker aber jeden Tag brauche ich es nicht. Marko ist bei den Dingen geblieben, die er kannte (Pommes, Schrimps, Salat) und was die anderen beiden gegessen haben, weiß ich Dank der Auswahl nicht mehr. Die wenigen Läden, die dort waren haben uns aber auch nicht vom Hocker gerissen, sodass wir mit vollen Mägen und leeren Taschen nach Hause gefahren sind.

Am Freitagmorgen musste ich die Augen etwas früher als sonst öffnen. Den Grund dafür habe ich schon 2 Wochen zu vor geschaffen. Ich hatte einen Flug nach Launceston / Tassie für 8:25Uhr gebucht. Ronny allein, ja zu mindest bis zum Abend, da der Flug am Morgen günstiger ist und ich sowieso Zeit habe. Nur hatte ich nicht bedacht, dass ich über 2 Stunden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bis zum Flughafen brauche. Also ging es im Halbschlaf mit meinem Rucksack, da ich kein Ticket für normales Gepäck gebucht hatte, zur Busstation in Rowville. Zusammen mit einem Australier warteten wir nun auf den Bus. Doch dieser kam nach 5 min nicht. Auch nach 10min nicht. Doch schließlich war er mit einer 15 minütigen Verspätung am Horizont zu sehen. Bestimmt hat der Busfahrer mal länger schlafen wollen, aber nein, er schob die Schuld dem ersten Fahrzeug zu, das keine Lust hatte am Freitagmorgen zu arbeiten. Also ging mit etwas Verspätung zur S-Bahn. Und schließlich mit dem Skybus zum Flughafen. Ich hatte aber noch genügend Zeit. Wie sich später rausstellen wird mehr als genügend.
Ich konnte mit meinem Ausdruck direkt zum Gate laufen, da ich bereits einen Tag zuvor im Internet eingecheckt habe. Feine Sache, denn so brauch man nur 30min vor dem Abflug da sein. Pünktlich begann das Boarding, der gerade aus New Castle gelandeten Maschine der Fluglinie JetStar. Zu meiner Überraschung durften wir uns noch nicht anschnallen, da das Flugzeug noch betankt wurde. Die Standzeit wird so natürlich immens verkürzt. Die Maschine war nur zu 50% besetzt und so warteten 100 Passagiere mit der Hoffnung bald die Sonne über den Wolken genießen zu können. Der Pilot stellte sich kurz vor und überrachte uns dann die freudige Nachricht, dass wir erst einmal nicht abheben können, da der Pilot noch einmal vor Aufregung auf die Toilette muss. Für einige (ältere) Passagiere in den ersten Reihe wäre das sicher eine beruhigendere Nachricht gewesen. Doch der Start verzögerte sich nicht dadurch, sondern durch einen Defekt am Flugzeug (das 15min zu vor noch in der Luft war). Doch wir JetStar-Kunden sind besserer als defektes Flugzeug gewöhnt und so wurden wir auf eine andere Maschine verwiesen. Zusammen mit den Piloten und Stewards/essen ging es zum nächsten Flieger. Pünktlich eine Stunde zu spät waren wir nun wirklich über den Wolken.
Nach einer turbulenten Landung (vielleicht hätte der Pilot doch auf die Toilette gehen sollen, damit er nicht so nervös ist) auf dem kleinen Flugplatz wartetet ich nun auf mein nächstes Gefährt. Der Shuttle-Bus vom Flughafen in die Stadt. Leider kam der Bus nie an, da sicher nicht wusste, dass wir eine kleine Verspätung eingebaut hatten. Ein Ehepaar aus Tasmanien machte den Vorschlag das Taxi zu nehmen und den Preis durch 4 (ja es kam noch eine Frau aus GB mit) zu teilen. Der Taxifahrer nahm den verhandelten Preis an und schon wurde ich für weniger Geld bis zum Hostel gefahren.
Bis ich das Zimmer um 13 Uhr betreten durfte, machte ich eine erste Erkundung durch Launceston. Ein kleines altes Örtchen.

In der Bobliothek gab es kostenloses Internet, sodass ich den alten Post im Blog noch etwas weiter schreiben konnte.
Danach entschloss ich mich die Sachen im Zimmer abzuladen und mir dann die "Cataract Gorge" anzusehen.


So wanderte ich bei schönem Sonnenschein durch die Klamm. Auf dem Weg habe ich noch einmal die Britin aus dem Taxi getroffen, die mir empfohlen hat die kleine Seilbahn zu nehmen, da man sonst zu weit laufen müsste. An zeit mangelte es bei mir aber nicht, sodass ich den Weg auf mich nahm. Nach unfassbaren 10 min hatte ich den Weg der Seilbahn abgelaufen. Da ich aber noch mehr Zeit hatte, ging es die 1,5 h Tour bis zum Wasserkraftwerk aus dem Jahre 1923 und wieder zurück. Unterwegs bin ich noch an diesem Haus vorbeigekommen.


Auf dem Bild kommt es gar nicht so rüber. Aber das Haus wurde über den Felshang auf Säulen gebaut und bietet den Bewohner im verglassten Wohnzimmer einen Blick über und durch die Klamm. Einwandfreie Architektur. Ich hoffe nur, dass es nicht wie fast alle Häuse in Australien aus Pappe/Holz gebaut wurde.
Mann spürte die Kilometer nun langsam in den Beinen und ich begann den Rückmarsch zum Hostel. Dort wartete ich auf einer Couch im Foyer auf die Mädels, die nun bald mit den Mietwagen dort auftauchen sollten. So geschah es dann kurze Zeit und sie tauchten mit einem Nissan Tiida auf. Ich durfte leider noch nicht auf der linken Spur fahren, da die Mädels nur sich als Fahrer eintragen lassen haben. Noch schnell Toast für den nächsten Tag und Spaghetti einkaufen und ab ins Bett. Die Nacht war leider nicht so angenehm, da irgend jemand der 7 Mitbewohner auf meinem Jungszimmer immer etwas zu tun hatte. Und wenn es nur mitten in der Nacht telefonieren war. Da das Hostel gut gebucht war, mussten Tina und Cuddy auch jeweils in einem anderen Zimmer schlafen. Dafür nur zu 6..

Am Samstag (17.01.09) waren wir bereits um 8 auf den Straßen Tasmaniens unterwegs. Obwohl wir fast keine weiteren Autos getroffen hatten, ging es nur schleppend voran. Die Insel ist von Bergen nur so überhäuft, sodass man sich immer wieder um die Berge schwingen muss. Bis wir an unserem Ziel, die "Bay of Fires", angekommen waren, machten wir einen kurzen Spaziergang durch einen Regenwald und zu einem unbedeutenden aber doch sehr schönen Wasserfall. Da entpuppt sich manch für Touristen ausgeschilderter Wasserfall eher als tröpfelnder Fluss.
Nach über 3 Stunden fahrt für 160km wurden wir dann mit türkis schimernden Meer, weißen Stränden, Sonnenschein und roten Steinen (die der Bucht den Namen Feuergegeben haben -aha-) belohnt. So schön man sich das Bild auch im Kopf vorstellen mag, kommt man auch nur mit dem Meerwasser in Kontakt ist der Traum vorbei. Es war für die Verhältnisse doch sehr kalt (15°C).
Danach ging es immer an der Küste entlang zur "Wineglass Bay".


Zwischendurch machten wir immer wieder mal halt, um die schöne Landschaft zu genießen. Bis zur Wineglass Bay musste man noch ein paar Meter laufen, doch auch hier entschädigte der Ausblick immer weider. Anschließend machten wir noch einen kleinen Stop bei einem Leuchtturm und bildeten uns ein eine Wahl oder ähnliches gesehen zu haben, doch dann mussten wir auch schon aufbrechen, da es nicht zu empfehlen ist, in der Dämmerung auf den Straßen Australiens unterwegs zu sein. Ihr wisst schon warum, man sieht es ja immer wieder in den Horrorfilmen über Australien und deren Backpacker. Aber ich kann Entwarnung geben. Das ist im Film hier werden eher die munter werdenden Tiere (wie Kängurus, Wollabies) das Problem. Man sieht sie zu Hauf am Straßenrand von Geiern gefressen. Auf dem Weg nach Launceston wollten wir eigentlich noch einen Stopp an einem großen See einlegen. Leider haben wir den See nie gesehen (da wir eine Nissan Tiida hatten und kein Toyota Landcruiser), dafür aber einige Wollabies.


Im Sonnenuntergang kamen wir dann wieder in Launceston an. Das Abendbrot bestand aus Spaghetti mit Pilzsoße und Pizza. Das Zimmer bestand aus 7 Leuten und darunter 3 Deutschen. Wir Deutsche sind auch wirklich überall....

Am Sonntag hieß es wieder früh aufstehen. Was bei einem Hostel gar nicht so schwer ist, da jeder früh raus will oder muss. Nach dem Frühstück ging es auf direktem Weg zum Cradle Mountain Nationalpark. Der Weg war wieder mehr kreisförmig als gerade, doch der kleine Tiida hat brav durchgehalten. Auch wenn er sich manchmal klagend anhörte. Die Landschaft änderte sich von dichten Wäldern und Wiesen zu einer Mondlandschaft aus getrockneten Bäumen und einem Teppich aus Moos. Am Eingang des National Parks mussten wir uns erst einmal ein Ticket kaufen und nebenbei haben wir uns auch gleich nach dem Weg erkundigt. Ohne Karte aber mit einem guten Gedächtnis ging es zum letzt möglichen Parkplatz am Dove See. Dort wussten wir noch nicht so genau welche Sachen wir einpacken sollten. Es war sonnig aber durch den Wind sehr kühl. Vor 2 Tagen hatte es ganz oben sogar geschneit und regnen kann es in diesem Gebiet sowieso immer mal wieder. Also wurde mein Rucksack mit Toast, Unmengen an Sachen und Getränken vollgestopft. Auf ging es zum Wandern. Unser Plan war es zu erst um den See herum zu wandern (angegeben 2h) und dann über den Marions Lookout (3h) zurück zum Parkplatz.


Der See strahlte in seinen schönsten Farben. An den Rändern orange und in der Mitte im dunklen Blau. Der Weg um den See wurde extra für die Touristen präpariert und lies sich wunderbar begehen. Bei der Hälfte etwa sahen wir ein Hinweisschild zum Wilks See. Da wir noch genügend Zeit übrig hatten, nahmen wir den Weg auf uns. So gut der Anfang auch ausgebaut war, ab der Hälfte hieß es klettern. Über rutschige Steine, nassen Gestrüpp und hohen Felsstufen ging es natürlich ohne Wanderausrüstung (wir sind ja Touristen und keine Wanderer) den "Weg" nach oben. Zwischendurch kamen wir noch an einen kleinen Wasserfall vorbei. Diesen hatten wir bereits vom Dove See aus gesehen und fragten uns da schon, wie man da wohl hinkommen mag. Jetzt wussten wir es. Aber alle Mühen wurden wiedermal belohnt. Wir hatten neben dem Namensgeber "Cradle Mountain" einen fantastischen Blick auf den Dove See. So legten wir auch gleich eine Mittagsrast ein und aßen unsere Brote am Wilks See der ähnlich dem Dove See aussieht nur wesentlich kleiner ist. Dann ging es wieder zurück auf unsere eigentliche Route um den See. Zwischen durch mussten wir noch eine dickliche Familien davon abraten die Strapazen auf sich zu nehmen, da sie noch weniger fürs Wandern präpariert waren als wir. Den Marions Lookout haben wir nicht mehr geschafft, da der Weg ähnlich dem zum Wilks See gewesen wäre und uns zu viel Zeit gekostet hätte. Letztendliche machten wir noch einen Abstecher zum Lilla See und zu den Wombat Pools. Gesehen haben wir aber leider keine.
Wombat See

Am Nachmittag ging es dann zurück nach Launceston. Die Berge wieder herunter (Tina hatte mächtig Spaß dabei dem Kleinen die Kurven Tasmaniens zu zeigen) und am Ort Paradies vorbei zum Flughafen. Da wir noch etwas Zeit hatten, wollten wir in der Innenstadt von Launceston noch ein Eis essen. Leider sind die Öffnungszeiten dort noch aus der Zeit als die Häuser erbaut wurden, sodass um halb 6 schon alles Cafés geschlossen waren. So machten wir aus der Not eine Lösung und funktionierten eine Tankstelle zu Eisdiele um. Das Auto dem Eigentümer Europcar nach über 900km zurückgegeben, saßen wir im vollgepackten Flieger nach Melbourne. Ich hatte extra im Voraus einen Sitz in Richtung Westen reserviert, um den Sonnenuntergang beobachten zu können. Doch Pustekuchen... Der Pilot machten einen ewig langen Anflug auf die Landebahn und dreht dabei so toll ab, dass Tina und Cuddy, die auf der anderen Seite am Fenster saßen, den Sonnenuntergang sehen durften. Und so endete ein weiterer schöner Ausflug in Australien.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Tasmanien ein kleines Australien für sich ist. Es gibt dort sowohl Regenwald als auch steppenähnliche Fläche. Die Insel leuchtet so richtig in seiner schönsten Pracht. Mal tief Grün und dann wieder im hellen Gelb. Wir hatten aber auch verdammt Glück. Denn das Wetter ist auf Tasmanien nicht wirklich zum dahinschmelzen. Es ist oft kühl und im Schnitt scheint an 10 Tagen nur an einem Tag die Sonne. 3 Tage regnet es und die restliche Zeit ist bewölkt. Man sieht denn Cradle Mountain sonst auch so gut wie nie (siehe hier). Also alles richtig gemacht und für den Ausflug zur Great Ocean Road und nach Tasmanien die richtige Person beim Wetteramt angerufen. Man muss wie immer nur die richtigen Leute kennen.

15. Januar 2009

Die Küste entlang und den Berg hinauf

Samstag der 10.01.2009 5 Uhr morgens und 3 Leute verfluchen gerade ihren Wecker. Doch auf dem Plan stand nicht das Wort Arbeit, sondern Great Ocean Road. So verflogen die Gedankenspiele am Wochenende liegen zu bleiben rasch wieder und die 3, Tina, Cuddy und Ronny, packten alle Sachen für den Ausflug zusammen. Der Kofferraum war schnell beladen, was einem dieser Größe und Kühlbox nicht gerade schwer ist und schon konnte es am frühen Morgen mit einem Lächeln auf den Lippen losgehen. Leider verflog die Freude rasch wieder. Irgendjemand hatte in der Nacht ein Ei gegen die Seitentür des Mercedes geworfen. Warum, wieso, weshalb weiß leider keiner, aber es war nicht das erste Mal, das ein Auto bekannter Marke unter Beschuss genommen wurde. Da wir kein Wasser Griff bereit hatten, ging es mit nach unten geformten Mundwinkeln über Melbourne und Geelong zum Start der Great Ocean Road. Beim Wegwischen des Eis an einer Tankstelle war dann auch das ganze Ausmaß des Schadens zu erkennen. An der Einschlagsstelle war der Lack in ähnlicher Form wie ein Kronkorken abgeplatzt. Aus den anderen Eierfahrungen wussten wir, dass die Stelle neu lackiert werden muss und die Selbstbeteiligung bei guten Kurs von 250€ anfällt.
Ändern konnten wir es eh nicht mehr und so kamen wir am ersten Punkt unserer Route an. Der Torquay ist der Geburtsort einiger bekannter Surfmarken. Leider sind Surfer nicht als Frühaufsteher bekannt und so waren die Türen der Geschäfte noch geschlossen. Das nächste Ziel "Bells Beach" war schnell erreicht. Durch die Austragung einiger Weltmeisterschaften im Surfen ist dieser Strand bekannt geworden. Die Sonne hatte leider auch noch nicht ihren versprochenen Weg durch die Wolken gefunden, sodass es noch relativ frisch war. Das hielt einige Amateursurfer aber nicht ab die Wellen mit ihrem Brett entlang zu gleiten. Leider waren es auch wirklich nur Amateure.

Weiter ging es zum weißen Punkt auf dem folgenden Bild.


Der Leuchtturm, Split Point, war mit einem Foto auch als besichtigt abgegolten und weiter ging die Fahrt. Die Sonnen bahnte sich nun ihren Weg durch die Wolken und das Farbenspiel der Küste, dem Wasser und den Wäldern lies die Freude auf den Lippen zurückkehren. Die Great Ocean Road führte uns zu den Orten Apollo Bay und Lorne, wo wir nur einen kurzen Blick auf die Umgebung erhaschten. Die Strecke blieb kurvenreich und erstreckte sich dann etwa 30km in das Landesinnere. Leider haben wir an den bekannten Koalaresorts keine Tiere gesehen. Im Landesinneren ging es auf einem kleinen Pfad in einen Regenwald.


Nach dem der Kreislauf nun wieder in Schwung gekommen war, hieß es wieder "Bitte bewegen sich sich wieder zu ihrem Sitz, stellen sie die Rücklehne senkrecht und schnallen sie sich an. Wir werden in Kürze den Trip fortsetzen und den Parkplatz verlassen".

Nach dem uns die Tour durch das Landesinnere mit den verschiedenen Facetten, von Regenwald bist Steppenlandschaft, führte, kamen wir dem Namensgeber dieser Tour wieder näher. An der Costal Cove konnte man schön das blaue Meer und die verschiedenen Brauntöne der Küste beobachten.


Wir ließen es uns auch nicht nehmen über einen kleinen Pfad und mit ein paar Kletterübungen zum Strand zu laufen. Was für ein feiner Sand und und ein leicht aufbrausendes Meer. (Anmerkung: Es fehlt an dieser Stelle keine gewohnte kritische Äußerung. Es war einfach schön)

Dies sollte auch unsere letzte Begegnung mit dem offenen Meer an diesem Tag werden. Zurück zum Auto und weiter ging die Fahrt auf der Great Ocean Road. Wieder etwas in das Landesinnere und wieder zurück zur Küste so in etwa kann die Fahrt beschrieben werden. Die Straßen waren für einen Samstag in den Ferien und traumhaftem Wetter relativ leer, sodass man die Natur und die Fahrt genießen konnte. Als mehrere Ausflugshubschrauber am Himmel zu sehen waren, wurde uns schnell klar, dass wir an der nächsten Sehenswürdigkeit angekommen waren. Die 12 Apostel, auch wenn es nur noch 8 riesige Lehmfelsen sind. Dort war das Touristenaufkommen schon etwas höher, was an der hohen Bekanntheit der 8 Grazien liegt. Trotz des Sonnenscheins mussten wir uns mit Jacken bewaffnen, da eine kühle, steife Brise vom Meer weihte. Aber seht selbst:


Danach wurden die Abstände mit den sogenannten "Look outs" kürzer. Es folgten "Loch Ard Gorge", "Razorback", "Thundercave" und "The Blowhole" welches alles Formationen sind, die durch das Meer, Regen und Wind geformt worden sind. Zu jeder gibt es natürlich noch eine Seefahrergeschichte oder Hintergrundwissen zu den einzelnen Tieren, die dort beheimatet sind. Bis auf "Loch Ard Gorge" konnte man die Aussicht leider nur von oben genießen. Durch den Zugang zum Strand am Loch A. G. haben wir uns entschieden, dort eine Mittagspause einzulegen.


Mit der Kühltasche in der Hand ging es die Treppen abwärts Richtung Wasser. Dort haben wir uns mit dem mitgebrachten Nudelsalat und Cola gestärkt. Ab und zu wehte uns der Wind den feinen Sand um die Ohren und aufs Essen, aber es war immer noch schöner dort als im Auto zu essen.

Mit gefüllten Magen ging es der Nachmittagssonne entgegen in Richtung "The Arch", "London Bridge" und "The Grotto". Diese Touristenpunkte sind ebenfalls Felsformationen, was die Fahrt mit der Zeit doch etwas langweilig erscheinen lässt. Doch "The Grotto" war noch einmal eine Überraschung, da es sich durch einen kleinen Teich, der durch eine interessante Architektur umgeben war. Doch auch hier sagen Bilder mehr als Worte (und weitere Bilder gibt es unter http://picasaweb.google.com/tina.juenigk


Das war dann auch schon das vorletzte Ziel. Beendet haben wir die Fahrt auf der Great Ocean Road mit dem "Bay of Islands". Es wurde aber auch Zeit diese Route zu verlassen. Einerseits waren wir doch geschafft, da die Sonnen die Haut beim Marsch vom Parkplatz zu den Sehenswürdigkeiten (der manchmal über einen Kilometer weit war) im kühlen Wind verbrannte und wir andereseits noch eine 4 stündige Autofahrt vor uns hatten. Nein, nicht nach Rowville, darauf konnten wir getrost noch einen Tag verzichten. Es ging nach Halls Gap, wo unser Hostel für die Nacht steht und den Grampians-Nationalpark.

Die Fahrt wurde mit der Zeit immer anstregender. Nicht für mich, da ich als Passagier in der letzten Reihe ruhen konnte, viel mehr für die Fahrerin Cuddy, die mit der Einöde und dem wachen Auge für kreuzende Kängurus zu kämpfen hatte. In der Einöde gab es nur trockenes Land mit Schafen und Kühen, wenigen Farmerhäuschen (die Kinder tun mir echt leid - was macht da nur in der Freizeit?) und sonnenverwöhnten Bäumen.


Co-Pilot Tina wies ihr den Weg. Da damit zu rechnen war, dass wir ins Halls Gap am Abend nichts mehr zu essen bekommen werden (was sich dann auch bestätigte - Closed at 8pm) haben wir uns für einen Stop in der plötzlich im Mitten von Nichts auftauchenden Stadt Arrarat entschieden. Dort haben wir die Kühlbox für den nächsten Tag gefüllt und uns für ein 2 Gänge Menü zum Abendbrot entschieden. Als ersten Gang gab es Pommes und als Zweiten einen Burger, der je nach Person varierte. Präsentiert wurde das ganze von MC-Donalds.

Kurz vor der Dunkelheit haben wir unsere Herberge für eine Nacht erreicht. Das Hostel liegt zwischen den Bergen der Grampians und war mit den neuen Möbeln und Flatscreens besser ausgestattet als manch Hotel. Auf Nachhaltigkeit ausgelegt, wurde das Wasser mit Sonnenkraft erwärmt und die Toilettenspülung mit Abwasser der Duschen befüllt. Nach dem Checkin haben wir noch kurz die Gegen mit Kängurus erkundet. Bilder wollten wir aber keine machen, da Kängurus nachtaktiv sind und das Blitzlicht ihre lichtempfindlichen Augen schädigen kann. Noch rasch unter die Dusche und dann sind wir nur noch Müde und voller schöner Bilder im Gedächtnis ins Bett gefallen.

Das gleiche werde ich jetzt auch machen, da ich morgen um 4 aufstehen muss, um pünktlich den Flug nach Tasmanien zu erreichen.

Auf Tasmanien angekommen wird der Blog am Computer in der Bibliothek um ein paar Zeilen erweitert.

Am Sonntag ging es zeitig aus den Federn, um vor den Sonnenstrahlen bei den Pinnacles zu sein. Doch bevor es los ging hiess es erst einmal mit den gestern gekauften Zutaten Brote schmieren. Ab in die Kuehlbox und ab mit dem Auto zum Parkplatz der Pinnacles. Der Weg zum "Gipfel" wurde durch Felsformationen wie im Grand Canyon und einigen verbrannten Bauemen begleitet. Die Temperaturen hielten sich noch in Grenzen, was den Aufstieg um einiges erleichterte. Nach dem 3,4km langen Weg wurden wir mit einem wunderbaren Ausblick belohnt. Die Sonnen versteckte sich weiter hinter den Wolken, aber auch so konnte man recht weit in die Ferne schauen. Nach ein paar Minuten wurden die Maedels mit den Klippen warm und zueckten darauf hin ihre Fotoapparate, um ein paar Bilder von Ihnen vor dem Abgrund zu schiessen. Bevor die Masse an Touristen den Weg nach oben suchte, machte wir uns auf den Weg zurueck zum Auto. Die Sonne hatten nun auch einen freien Blick auf uns und die Temperaturen stiegen rasch.

Das naechste Ziel war schnell auf der Karte lokalisiert und so machten wir auf den Weg zu den Balconies. Diesmal war der Wanderweg nur 500m lang und konnte dazu ohne klettern absolviert werden. Wieder wurden wir mit einem herrlichen Blick belohnt. Diesmal mit dem Blick auf die andere Seite der Grampiens.

Gesehen hatten wir die Grampiens und Umgebung nun genug von oben, sodass wir als nächstes den MacKenzie Wasserfall ansteuerten.

Dort war leider ein etwas größerer Andrang, sodass man sich zum Bilder machen fast anstellen musste und wenn nicht, hatte man halt ein fremde Person mit auf dem Bild.

Ein Wasserfall ist für einen Ausflug nicht genug, deshalb ging es noch zu den "Silverfalls". Die einzige Besonderheit ist, dass dort das Wasser nicht als Fluss abläuft, sondern im Boden verschwindet.


Unseren letzten Stop legten wir an den Rockpools von Halls Gap ein. Diese sind kleine in den Felsen geformte Becken, wo man sich dann reinlegen kann. Das Bild wurde von vielen Kindern, die einen riesen Spaß beim rutschen hatten. Tina störte das überhaupt nicht, sodass sie sich neben ihre Rutschbahn legte.

Erfrischt und doch geschafft traten wir dann die Rückreise nach Rowville an. Insgesamt haben wir bei strahlend blauem Himmel in den 2 Tagen ein Strecke von 900Km zurückgelegt.

Weitere Bilder von Ronnys und Tinas Tour gibt es hinter dem Link "Bilder Teil 2", der oben zufinden ist.

5 Tage in Downunder und kein Känguruh in Sicht

Nach dem etwas unkomfortablen Flug bin ich nun am 05.01.2009 in Melbourne angekommen. Die im Flugzeug ausgefüllte Karten mit unseren Personalien und Gepäck (es sollte angegeben werden, ob wir Esse, verschmutze Kleider oder andere Pestizidträger ins Land bringen, die nicht verboten sind aber erst geprüft werden müssen) musste man am Flughafen vorzeigen. Alles kein Problem bis mich eine Frau zu meinen Angaben und Sachen fragte. "Habe sie Esswaren mit?" "Nein!" "Aber sie essen doch einen Kaugummi." "Ja, aber den möchte ich nicht als Essware runterschlucken." Und schon hatte mich die Frau enttarnt. Falsche Angaben auf meiner Karte und schon wurde sie mit einem roten Marker als ungültig abgestempelt. Nach dem auch noch ein kleiner Beagle unsere Sachen unter die Lupe genommen hatte, bewegte ich mich mit meinem Gepäck in Richtung Ausgang. Doch den Ausgang sollte ich nicht so schnell erreichen, da ich immer noch die ungültig gestempelte Karte hatte. Also ging es ab zum Röntgen. Nein, mir fehlte nichts, aber meine Sachen wurden auf Fremdlinge untersucht. Nichts gefunden und so konnte ich den Sicherheitsbereich dann doch verlassen. Ich war aber nicht der einzige, etwa 80% mussten durch diesen Check. Wer später los fliegt, kann auch erst später ankommen und so tauchte Tina dann 45min später am Ausgang auf. Zusammen und viel Gepäck ging es mit dem "Skybus" in Richtung Innenstadt Melbournes. Dort mussten wir dann auf eine S-Bahn umsteigen und wenig später saßen wir schon im Bus mit Endstation Rowville. Tina stieg ein paar Stationen früher aus, um direkt auf Arbeit zu gehen. Sie sagte mir noch, dass man sich beim Busfahrer mit einem "Thank you" verabschiedet und so saß ich nun im Bus mit dem Ziel Endstation. Von dort ging es dann bei glühender Hitze, Koffer, Laptoptasche, Rucksack und Pullover in Richtung Turramurra Drive, wo meine Herberge für die nächsten 3 Wochen sein sollte. Mit einer selbstgezeichneten Karten von Tina ging es über den Drive Thru von Kenntucky Fried Chicken, dem Parkplatz vom Studpark Shoppingcenter und einem Sportplatz. Kurz danach sollte das vermeintliche Haus auch sein. Die Schweißperlen zeichneten eine neue Landkarte auf meinem Pullover und vom Turramurra Drive nichts zu sehen. Also fragte ich die nächste Person, die auf den sonst leeren Straßen zu sehen war. Leider kannte der Mann keinen Turramurra Drive mh ahso auf englisch ist es auch eher der Tarramarra Drive. Nach kurzen überlegen gab er mir die Richtung. Immer den Berg rauf. Also wieder alles zurück und so stand ich wieder in Mitten der kleinen Papphäuschen und den unendlichen vielen Straßen. Aber auch in der Einöde müssen die Hunde raus und so konnte ich eine Frau, die gerade mit ihren Hunden unterwegs war nach dem Weg fragen. Ich war gar nicht so falsch und nach weiteren 10 schweißgebadeten Minuten war ich an meinem Ziel. Das Schloß lies sich einfacher knacken als erwartet. Keine 5min im Haus gab es auch den ersten Besuch. Marko ein weiterer Mitbewohner kam kurz nach Hause, um ein paar Sache abzuholen. Er zeigte mir kurz die Wohnung und wie man das unknackbare Schloß (denn hier wurde schon relativ oft eingebrochen - und dass in einem Dorf, wo das Durchschnittsalter höher ist als bei den Royals of Endland) wieder schließt.

Da ich für die Fahrt nach Rowville ein Tagesticket gelöst hatte, fuhr ich mit dem nächsten Bus/Bahn wieder nach Melbourne. Dort blieb ich dann auch bis zum Abend. Nach Seoul und Singapur kommt einem die Stadt wie ein Dorf vor. Relativ ruhig, abwechselnd modern und neue Häuser und nur dank der Vororte mit mehr als 3 Mio Einwohner gesegnet.


Am Abend durfte ich dann bei einem Barbecue die restlichen Mitbewohner Mirja, Marko und Cuddy sowie die Herren des Hauses, Peter und Marie kennenlernen. Gekocht wird für uns jeden Abend, außer wir sind um 7 Uhr nicht zu Hause. Zum Frühstück kann sich jeder selber bedienen.

Nach den 4 Monaten Südkorea bei denen man dort immer mehr heimisch geworden war, hieß es nun wieder heimisch an einem neuen Ort werden.

Der Dienstag 06.01 sollte ebenfalls noch einmal heiß werden (laut Wetterstatistiken gar nicht so üblich im sonst kühleren Melbourne. Australien = heiß ist nicht überall so, aber fast überall). Also beschloss ich erst nach Melbourne und dann nach St. Kilda dem Stadtteil mit dem nächsten Strand zu Melbourne zu fahren. Nach dem Spaziergang durch Melbourne ging es mit der total überfüllten Straßenbahn nach St. Kilda. Zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass die Straßenbahnfahrer hängenden Weichen öfter mal die selber stellen müssen. Nichts mit einem ruhigen Job auf dem Thron. Am Strand von St. Kilda, wo alles rum läuft, dass Rang und Namen hat (oder sich mit Waschbrettbauch so fühlt) machte ich es mir nun in der Mittagssonne gemütlich.


Die Sonne ist hier sehr aggressiv und wir durch den ständig wehenden Wind sehr unterschätzt. Aber ich hatte vorgesorgt und mich mit 30+ Sonnencreme eingefettet. Um pünktlich zum Essen zurück zu sein, heißt es 2 Stunden früher aufbrechen, damit ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Rowville komme. Am Abend musste ich auch schmerzlich feststellen, dass die Sonnencreme einwandfrei wirkt - leider nur an den Stellen wo man sie auch anwendet. Somit war ein Streifen auf dem Rücken, wo meine Finger nicht rangekommen sind, rot verfärbt. Blieb aber schmerzfrei.

Am Mittwoch habe ich Rowville mit einem Jogging-Lauf erkundet. Es wirkt dank der vielen kleinen Straßen und Häuschen wie ein Dorf. Erstreckt sich aber dank der 36.000 Einwohner auf die Größe einer Stadt. Läden gibt es aber nur in Shoppingcentern und leider nicht in Mehrfamilienhäusern wie in einer typischen Stadt. Der Donnerstag verlief auch eher ruhig mit der Planung des Wochenendes und unser bevorstehenden Reise an der Ostküste.

Am Freitag ging es auf 2 Räder auf Tour. Peter hatte mir sein altes Fahrrad und dem dazugehörigen neon-gelben Helm fahrbereit gemacht. Die morgendliche 25km führte durch verschiedene Orte in den Dandenong National Park und wieder zurück. Als Karte diente ein kleiner Ausdruck von Peter. Leider waren die Fahrradwege mehr schlecht als Recht ausgeschildert, sodass es manchmal Raten und auf sein Gefühl verlassen hieß. Irgendwie bin ich aber dann doch wieder im Turramurra Drive angekommen. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, denn am Wochenende wollten wir die "Great Ocean Road" erobern.

13. Januar 2009

Im Land der bekifften und springfreudigen Tiere

Das war der wunderschöne Urlaub in Südasien. Wie es mir in den ersten Tagen in Australien ergangen ist, erfahrt ihr in den nächsten Tagen.

Aktuelle Bilder findet ihr ab sofort unter http://picasaweb.google.com/tina.juenigk
Bei den letzten beiden Alben habe ich auch mitgewirkt, der Rest ist von Tinas Aufenthalt.

12. Januar 2009

Von Tigern, Hochhäusern und Raketen

Nach der Ankunft am 31.12.2008 in Singapur ging es zack auf zack. Zuerst mussten wir die Silvesterkarten beim Inder abholen, dann beim Hostel (bei dem wir auch schon die erste Nacht verbracht haben, aber diesmal ein Zimmer, das so groß wie das Bett selbst war) einchecken. Dann ging es zum nächsten Foodcourt um noch eine Kleinigkeit zu essen und schließlich waren wir dann schon auf dem Weg nach Sentosa. Die U-Bahn war nicht wie erwartet überfüllt, da man in Singapur zwar Silvester als Party feiert, aber das ausmaß dann doch kleiner bleibt. Die Chinesen (die mit ~77% den Großteil der Einwohner stellen) feiern Neujahr nämlich erst zwischen Ende Januar und Ende Febuar. Nach dem es im Einkaufszentrum, wo der Monorail nach Sentosa fährt, doch zu einem erhöhten Verkehraufkommen von Menschen kam, verschob sich unsere Ankunfstzeit um einige Minuten. Die Silvesterparty entpuppte sich als wirkliche Beachparty. Direkt am Strand (aber mit einem Zaun als Abgrenzung, damit das Meer nicht von den alkohogetränkten Menschen gestört wird), 3 Bühnen (Live Musik, Schaumparty, Diskomusik) und mehreren Imbiss/Getränkeständen. Um bei letzteren bezahlen zu können, musste man das Geld erst einmal in Gutschein umtauschen. Die Party war gut in Gange und schon wurde das alte Jahr mit einem Countdown verabschiedet. Wie gewohnt gab es dann ein Feuerwerk, welches aber sehr klein ausfiehl. Danach ging die Party weiter.


Der Weg nach Hause dauerte aber auch länger als erwartet. Das Problem war aber nicht der Weg, sondern dass einfach keine Taxis verfügbar waren. Ins Bett und nächsten Tag mit wenig Schlaf wieder raus. Unser Weg führte uns zum Shopping in die Orchard Road. Dort haben wir mit dem älltesten Shoppingcenter angefangen und mit den teuersten aufgehört. Praktischerweise liegen diese Center alle in einer Straße. Doch gekauft haben wir im Endeffekt doch nichts. Mit leeren Taschen ging es dann weiter zum botanischen Garten. Ein wunderschöner Park mit Regenwald und vielen Pflanzen, die es bei uns nur in speziellen Tropenhäusern gibt.


Tina hatte sich auch noch den Orchidengarten angesehen und wie man bei Picasa sehen kann, reichlich fotografische Kopien der Pflanzen angefertigt. (ja warum war ich draußen geblieben. Es lag nicht an den Blumen - vielmehr daran, dass ich meinen Studentenausweis im Hotel gelassen hatte und somit viel zu viel Eintritt hätte zahlen müssen) Der restliche Tag verlief dann eher ruhig und endete mit einem gemütlichen Bier im Zimmer.

Für den 2.01.2009 hatte wir eine lange Touriliste zusammengestellt, die wir dann feinsäuberlich abgelaufen sind. Zuerst ging es nach Chinatown. Dort haben wir dann einige Tempel (auch islamische Tempel) besichtigt, die chinesische Architektur genaustens studiert und uns eine Essenspause im chinesischen Foodcourt gegönnt. Auch in diesem Fall verweise ich einfach mal auf die Bilder, da diese mehr Aussage als tausende Wörter als Beschreibung.
Die Planung sah außerdem ein zweites Mittagessen am Boat Quay vor. Laut der Empfehlung des Reiseführers sollte das besagte Restaurant eine Terrasse mit gutem Blick über den Singapur Fluss haben. Glück gehabt, wir haben es gerade noch vor dem Regen zum Restaurant geschafft. Pech gehabt, es war leider um diese Zeit geschlossen. Wir suchten daraufhin einen Unterschlupf bei den UOB-Hochhäusern. Von dort aus ging es dann vorbei am Fullerton (Grand) Hotel weiter zum Marina Bay, von wo man einen schönen Blick auf die Hochhäuser, der Flussmündung und dem Riesenrad (Singapore Flyer) hatte. Außerdem ist dieser Ort die Heimat des Merlion.


Von dort aus ging es schleppend voran, da wir bereits einige Kilometer hinter uns hatten und nicht so richtig wussten, wo wir den restlichen Tag verbringen sollte. Nach einer kurzen Verschnaufpause haben wir uns für eine weitere shopping Tour entschieden. So sind wir dann weiter in Richtung Plaza gelaufen. Auf dem Weg wurde der letzte Tiger Singapurs erlegt. Natürlich heute dank der Promotion-Teams vieler Naturschutzorganisationen (die an jeder Ecke Berlins stehen) nicht mehr erlaubt, aber so soll es wohl 1902 im heute teuersten Hotel am Platze geschehen sein.

Das Raffles Hotel besticht durch eine kolonialistische Architektur aber leider nicht durch seinen Fuhrpark. Da waren einzelne Autos am Marriott Hotel mehr wert als der gesamte Fuhrpark vor dem Hotel. Wer Klasse hat, kommt ja auch mit dem Hubschrauber und keinem Auto das tiefer auf der Straße liegt als ein "Verkehrberuhigungshügel" hoch ist. Kurze Zeit später standen wir dann auch im Suntec City Einkaufsparadies. So wie es sich in so einem Laden gehört, haben wir dann auch unsere Portemonnaies geöffnet. Aber nicht für Kleidung, sondern für ein Eisfondue mit (Schweizer) Schokolade und frischen Waffeln. Gestärt hatten wir aber immer noch keine Lust die Boutiqueangestellten (oder auf malayisch Butik-Arbeiter) arbeiten zu lassen. Wir haben uns lieber für einen Supermarkt entschlossen, was auch viel interessanter war. Andere Länder, andere Auswahl. Und dann war es endlich soweit - kurz Luft holen- ja, es gab für mich endlich wieder eine Wurst namens Wiener. Nach über 4 Monaten sprang der Magen vor Freude und verlangte sofort nach der ganzen Packung. Der Abend brach an und für es war es Zeit zurück ins Quartier zu gehen.
Den späteren Abend wollten wir -eigentlich- in der 72. Etage und Blick über Singapur im Swissôtel mit einem Cocktail verbingen. Nach einer kurzen Recherche waren wir uns aber einig, dass wir für diesen Luxus nicht vorbereitet sind und Ich dort nicht mit einem (nach mehreren Tagen im Koffer) crinkle Hemd auftauchen kann. Also war die nächste Idee in den hoteleigenen Club (ebenfalls in den 70er Etagen) zu gehen. Der Eintrittspreis zerstörte dann jedoch jegliche Motivation, sodass ich Bananen und Wasser vom Laden um die Ecke für den restlichen Abend besorgt habe.
Den 03.01.2009 haben wir in little India (Stadtteil Singapurs in dem wir unser Hostel hatten) begonnen. Von einer Straße zur nächsten aber so schön wie in Chinatown war es dann doch nicht. Zum Mittag, wie sollte es auch anders sein, gab es indisch. Zum Glück mussten wir den Reis mit zerkochtem Gemüse und Fleisch nicht mit den Fingern essen, so wie die Leute um uns herum. (Hühnchen und ähnliches kann man schon mit den Fingern essen, aber bei fast suppenförmigen Gemüse ist die Nutzung eines Löffels effektiver) Nach dem Mittagessen ging es auch direkt zu unserem Hostel zurück und weiter in Richtung Zoo. Die Fahrt dorthin wurde länger als erwartet, sodass letztendlich nur noch 2 Stunden für den Tageszoo Zeit hatten. Die Besonderheit des Zoos lag im Detail. Man versuchte so wenig Gitter wie möglich zu verwenden, sodass es schon passieren konnte, dass ein Affe im Baumwipfel über einem hing. Wie der botanische Garten war auch dieser Park sehr grün und dich bepflanzt. Bis auf den ganz offenen Teil, wo alle möglichen Arten von Schmetterlingen und Vögeln um einen herum flogen und man kleine Tiere (wie auch immer sie heißen mögen) streicheln konnte, gab es keine Tiere, die man nicht schon einmal irgendwo gesehen hatte.
Nach dem der Zoo seine Gitter, um die Besuchten von den Besuchern zu schützen, schloss, gab es ein wenig Zeit zum Abendessen bevor der Nachtzoo seine Forten öffnete. Dort war der Andrang schon wesentlich größer. Zuerst haben wir uns eine Tiershow angesehen. Da die Tier der Nacht besonders lichtempfindliche Augen haben, war das Fotografieren mit Blitz natürlich verboten. Dieses Verbot "wurde von Nokia präsentiert" und in allen möglichen Sprachen xmal wiederholt. Wie soll es anders sein, das erste Tier präsentierte sich und das Blitzlichtgewitter zog auf. Wenn der Besucher nicht hören will, muss der besuchte eben fühle. Die Show war an sich auch nichts besonderes. Ein paar kleine Frettchen die den Müll sortiert haben, ein Tiger, der dank der Köder, von A nach B gesprungen ist und eine Schlange, die sich zufälligerweise in einer Box unter den Zuschauerbänken versteckt hatte. Nach der Show haben wir den Park zu Fuß erkundet. Gar nicht so leicht die Tiere in fast vollständiger Dunkelheit zu finden. Und komisch, dass manch als nachtaktiv vorgestelltes Tier auch schon im Tageszoo zu sehen war. Nach einem offenen Gehege mit Flughunden und Fledermäusen haben wir die Tiere und den Park noch einmal aus einer kleinen Bahn angesehen. Zusammenfassend kamen wir zum Urteil: Nette Idee, aber viel zu viele Menschen und im Tageszoo sieht man mehr. So endete der vorletzte Tag in Singapur mit der Fahrt ins Hostel und unserem Bett.

Der letzte Tag in Singapur begann entspannt mit Sachen und auschecken. Da unsere Flüge erst am Abend nach Melbourne starteten, haben wir den Tag für einen Ausflug nach Sentosa genutzt. Also ging es mit der Metro zur Monorail und schon waren wir am Ziel - Sentosa Beach. Der weitere Plan sah eine Erkundung mit dem Fahrrad vor. Also ab zum nächsten Fahrradverleih. Dort haben wir uns für ein Tandem entschieden. Wie es so zwischen Mann und Frau ist, war es anfangs schwer ein gemeinsamen Tretrhythmus zu finden. Das klappte im Verlauf aber immer besser, sodass wir bald am Strand waren, wo wir am 31.12 Silvester gefeiert hatten. Dort haben wir uns dann auch erstmal von dem Gerücht, dass die Steine nicht echt, sondern aus Ton seien, überzeugt. Sehen aber verblüffend echt aus. Weiter von Strand zu Strand und Hügel zu Hügel haben wir die Insel in 2 Stunden erkundet. Zwischendurch waren wir auf einer Aussichtsplatform am südlichsten Punkt Asiens. Nach der Anstrengung hatten wir uns aber auch eine Abkühlung verdient. Im leichten Regen haben wir uns in eine Lagune gelegt und die Tanker im Hintergrund beobachtet. Abschließend ging es noch mit dem Tiger Sky Tower in luftige Höhen, um Sentosa und Teile Singapurs aus der Luft anzusehen. Die deutsche Technik sank sich rasch wieder und wir machten uns auf den Weg ins Hostel. Noch einmal duschen und schon hieß es bye bye Singapur. Mein Flug ging 45min früher als Tina ihrer, sodass ich mich auch sofort zum Gate bewegen musste.

So schön der Urlaub auch war, der Flug mit Quantas nach Melbourne war es nicht. Ich konnte weder Musik hören noch Videos ansehen, da meine Fernbedienung gestreikt hatte. Es gab auch keine freien Platz mehr auf den ich mich setzten hätte können. Da gab es als Hauptgang rohe Nudeln mit Hühnchen und ein dunkles australisches Bier. Die Stewards und Stewardessen waren auch mehr wie ein aufgeschreckter Hühnerhaufen als professionell. Also hatte ich mich mit der Situation mehr oder weniger abgefunden und versuchte mit MP3-Player im Ohr zu schlafen. Es blieb beim Versuch, da es in der Maschine trotzdem lange Sachen, Pullover und Decke sau kalt war. Unvorteilhafterweise kam die Maschine aus London, sodass die meisten Passagiere noch auf europäische Zeit eingestellt war. Da war an Ruhe in der asiatischen Nacht nicht zu denken. Irgendwie vergingen die 7 Stunden dennoch und ich freu mich schon auf den 43 stündigen (inkl. 18 Stunden Stop in Seoul) Rückflug mit Korean Air nach Deutschland.

Mopedverleih auf der Finanzkrise

Wie es auf dem Ticketschreiben empfohlen war, waren wir am 28.12.2008 2 Stunden eher am Ferry Terminal und erst dachte ich, dass wäre übertrieben, aber das läuft dort so ähnlich ab wie am Flughafen, nur dass man sein schweres Gepäck an einer extra Schlange abgeben muss. Während wir dort im Gebäude mit Einchecken beschäftigt waren, ging draußen die Sonne auf. Es war ein sehr schöner Sonnenaufgang in ungewöhnlicher Atmosphäre, da vor dem Hafen von Singapur geschätzte 50 Tanker auf die Abfertigung warteten. Nach circa 1 Stunde und einer Zeitverschiebung von minus einer Stunde (nicht immer ist die Zeitverschiebung logisch, da wir eigentlich südöstlich von Singapur waren und man im Osten die Uhren nicht zurück dreht), sind wir in Bintan Resorts angekommen. Mit den Shuttlebus ging es dann auch schon zu den Nirwana Hotels und schlielich ins Nirwana Beach Club Hotel, wo wir die nächsten Nächte verbringen wollten. Als Empfang gab es einen so leckeren Tee, sodass es uns zu eigensinnig vor kam ihn allein zu trinken. Aus guten Herzen ging er nach einem Schluck postwendend zurück. Das einchecken verlief ohne Probleme und da wir erst am Nachmittag in unser Zimmer durften, sind wir mit den Badesachen direkt zum Strand. Herrlich! Stralender Sonnenschein (obwohl für die ganze Zeit Regen angesagt war), Palmen, feiner Sand und ein blaues Meer.

Nach dem schlechten Sommer in Deutschland, den fehlenden Strand in Korea und der fehlenden Zeit in Singapur und Malaysia eine willkommene Abwechslung. Mit ein paar Affen in freier Wildbahn verging die Zeit bis zum Nachmittag wie im Flug. Danach bezogen wir unser Zimmer, welches in einem Bungalow etwa 200m vom Strand war.

Bis zum Abendessen haben wir die Zeit beim Erkunden der vorgelagerten Insel und den restlichen Hotels verbracht. Auf dem Weg haben wir unser Mittagessen (Kekse und Müsli) im hoteleigenen Laden überteuert gekauft. Am Abend haben wir uns ein Weihnachtsessen im Hotel gegönnt. Der Tag hat seine Spuren hinterlassen. Nicht, dass ich einen roten Fleck wegen dem Schlafmangel bekommen hätte, sondern, weil wir beim eincremen mit Sonnenmilch einen Teil auf dem Bauch vergessen hatten. Den hatte ich mir auch schön verbrannt. (war auch noch mehrere Tage danach rot, lies die Brandbläschen nur so sprießen, ist jetzt aber brauner als der Rest und tat verwunderlicher Weise überhaupt nicht weh).
Am nächsten Tag ging es gleich nach dem Frühstück zu Basar Oleh Oleh, weil wir die Informationen bekommen hatte, dort einen günstigeren Laden für unsere Lebensmittel zu finden. Leider ist der Basar Oleh Oleh nur ein künstlich geschaffenes Dorf für Touristen mit ähnlich überteuerten Preisen wie im Hotel. Auch die Suche nach einem Rollervermieter, um die Insel zu erkunden, stellte sich schwerer da als erwartet. Die erste Auskunft war, dass es keine Rollervermieter mehr gibt, weil es zu schwere Unfälle gab und wir uns ein Auto (welches natürlich viel teurer wäre) mieten sollten. Das hatten die anderen "Tourverkäufer" mitbekommen und uns prompt Roller angeboten. Die Preise waren sehr studentenunfreundlich. Es sollten aber nicht die letzten Angebote sein, sodass uns immer wieder jemand versucht hat einen teuren Roller anzubieten. Ich habe mir nur gewünscht jemanden zu finden der etwas ehrlich ist und uns zu den einheimischen Rollervermietern bringt. Mein Wunsch war Befehl und kurz darauf trafen wir einen Kerl, der uns für ein Bruchteil einen Roller anbot und uns auch gleich dort hingefahren hat. Hätte er sich aber auch sparen können, da das Rollerdepot nur 2 Ecken weiter lag. Leider konnten wir an diesem Tag noch nichts ausleihen, da Tina ihren Führerschein fürs Moped (leider nicht Roller, den ich auch hätte fahren können) im Hotel liegen lassen hat. Aber neben dem Depot gab es auch Läden mit indonesischen Preisen. Was für ein Unterschied gegenüber den Touristenpreisen. Dort haben wir uns auch gleich mit allem möglichen eingedeckt und sind darauf mit dem Bus zurück zum Hotel gefahren. Den restlichen Tag haben wir auf einem Felsvorsprung am Ende des Strandes verlebt.
Mit dem Bus ging es tags darauf direkt zum Basar Oleh Oleh, wo wir dann mit Führerschein in der Hand zum Rollervermieter gegangen sind. Noch schnell Benzin von einem anderen Moped abgezapft und 2 Helme ohne Verschluss verpasst, ging es auf große Tour. Zuerst noch verfahren wurde uns kurze Zeit später auch klar, warum unser Gebiet Bintan Resort heißt. Es ist ein mit "Grenzposten" abgesicherter Teil Bintans, der extra für den Tourismus geschaffen wurde. Außerhalb bot sich uns das wahre Gesicht Indonesiens. Straßen im gleichen Zustand wie das westliche Finanzsystem, zerfallene Häuser, kleine Shops am Rand und jede Menge Mopedfahrer. Mit unserer Karte in der Hand hieß das Ziel Trikora Beach (nach dem wir den Plan Inselumrundung auf Grund der Größe aufgegeben hatten) an der Ostküste. Der Weg wurde immer länger und die Tanknadel blieb im roten Bereich stecken. Doch ein "fachmännischer" Blick in den Tank verriet uns den wahren Stand der Dinge. Unsicher ging es die Straßen in der Mittagshitze auf und ab. Beim verzweifelten Blick auf die Karte wurde uns immer wieder von vorbeifahrenden Indonesiern geholfen. Mit beeindruckenden Bildern im Gepäck haben wir dann schließlich doch unser Ziel erreicht. Ein menschenleerer Strand, kristallklares Wasser und ein wenige stilechte Bauten im Hintergrund.



Der Rückweg war zwar mühsam, verging aber dennoch. Beim zweiten Tankstopp haben wir uns für eine "bintanische"Tankstelle entschieden, die es an jeder Ecke gibt.

Dort ist der Sprit für den Mopeds direkt in Plastikflaschen abgefüllt und so stehen sie dann auch am Straßenrand. Für 70cent gibt es 2l. Ershöpft kamen wir dann heil beim Mopedverleih an. Zurück zum Hotel, Essen im Foodcourt (auf dem Hotelgelände entstand eine Halle mit verschiedenen Imbissständen) und ab ins Bett. Am nächsten Tag haben wir dann nur noch ausgecheckt, die Wellen mit einem Bodyboard ausgenutzt und schon ging es zur Fähre in Richtung Singapur. Vorbei war die Zeit am Strand und vor uns lagen 4 Tage Singapur.

8. Januar 2009

Die Petronastower im Herzen und die Kreditkarte in den Shoppingcentern

Nach der Ankunft am 25.12.08 in KL haben wir zwei Koreanerinnen getroffen. Sie waren sehr erschrocken, dass wir sie als solche enttarnt haben. Ich hatte auf ihren Handys die koreanischen Schriftzeichen gesehen und als sie auf der Suche nach einer Bleibe für eine Nacht waren. Habe ich ihnen den Preis unserer Unterkunft in Won ausgerechnet. Da haben sie nicht schlecht geguckt. Nach kurzer Zeit haben sich unsere Wege aber getrennt, da sie sich für ein anderes Hotel entschieden haben. Das Zimmer im "Atapsana" Hostel war etwas kleiner als in Singapur aber für 8€ die Nacht mehr als ausreichend.


Nach einem Spaziergang in der Umgebung wurden uns zwei Dinge schnell klar. Wir waren im Herzen des Touristengebietes gelandet (nicht nur wegen der vielen Attraktionen in der Umgebung, sondern auch wegen den ganzen Straßenhändlern, die natürlich nur die besten Originale im Angebot haben). Uns wurde aber auch klar, dass das Wetter 400km nördlich von Singapur ähnlich ist. Warm mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit, sodass das Mineralwasser durch den Körper schnell in Salzwasser umgeformt werden. Mit der Klimaanlage über dem Kopf konnte man in der Jugendherberge aber schnell einschlafen. Am nächsten Tag (26.12) stand ein ordentliches Programm an. Zu erst ging es zu den Petronas Tower. Wir bekamen die Information, dass die Tickets für die Tower frei sind und am Morgen nach dem Prinzip wer zuerst kommt, mahlt zuerst vergeben werden. Doch wir waren leider nicht die ersten, sodass wir uns entschlossen haben, die Petronastowers auf der Besucherplattform nicht zu besuchen. Ist ja auch fast lächerlich die Leute für die Aussicht in den 41. Stock zu schicken, obwohl die Türme mehr als 80 Stockwerke habe. CEO müsste man sein, dann könnte man den Blick jeden Tag genießen und müsste sich nicht im Keller studenland für den 41. Stock anstellen. Für uns ging es also durch den stadteignen "Regenwald" zum KL-Tower. Ein Fernsehturm mit Besucherplattform oberhalb der 41. Etage. Nach einer Abzocke beim Kartenverkauf (der durch ein Paket von Attraktionen gerechtfertig werden sollte - Formel 1 Simulator, Weihnachtsausstellung...) ging es mit dem Fahrstuhl in Richtung Himmel. Der Ausblick war fabelhaft. Kuala Lumpur ist eine große und sehr grüne Stadt. Doch ein tick interessanter war die Sicht mit dem Fernglas auf die Swimmingpools auf den Dächern verschiedener Hochhäuser. Es war um diese Zeit keiner baden aber die Architektur mancher Dächer kam dem Spa Bereich eines Luxushotels doch recht nah. Nach diesem netten Ausblick haben wir uns natürlich fast alle Attraktionen, die im Preis enthalten waren, angesehen. Um noch mehr von KL zu sehen, ohne laufen zu müssen, haben wir uns in die Monorail gesetzt und sind einmal komplett durch die Stadt gefahren. In den äußeren Bezirken gab es auch den Eindruck vom Leben der Durchschnittsbevölkerung.
Den restlichen Tag haben wir in diversen Shoppingcentern verbracht. Im ersten Center habe ich mir einen Rucksack zum Spottpreis gegönnt, dann habe ich mich mit neuen Sachen bei "Bodygloves" (eine Marke, die Sachen unter eigenen Namen vertreibt, diese sehen aber genauso gut aus, wie die der teuren Surfermarken. Da bekommt man ein T-Shirt für 10€, das wirklich gut aussieht und eine ordentliche Qualität hat. Darauf habe ich schon immer gewartet. Gute Sachen, günstig ohne Markennamen kaufen. Leider gibt es die Marke nicht in Deutschland) und schließlich sind wir im Einkaufszentrum am Times Square gelandet.
Einkaufszentrum ist eigentlich das falsche Wort, da es mehr ein Vergnügungshaus ist. Es gibt in den äußeren Türmen jeweils ein Oberklasse Hotel, es gibt einen Indoor Vergnügungspark mit Achterbahn (inkl. Loopings) und zwischendrin gibt es über 700 Läden (von Luxusmarken bis zur schlechtesten Kopie) und mehreren Kinos. Da kann man schon einige Zeit verschwenden. So haben wir es auch getan, doch gekauft haben wir fast nichts, da wir erst einmal die Preise der Post in Singapur checken mussten. Die Koffer waren bereits mit 20KG gefüllt. Nach dem Abendessen kamen wir erschöpft im Hostel an. Doch auch wenn die Füße streiken, hat die Schaltzentrale Gehirn noch einen weiteren Spaziergang beschlossen. Also ging es noch einmal raus in die Wärme und geradewegs zu den Petronastower. Das Ergebnis seht ihr hier:

Am nächsten Vormittag haben wir uns mit dem Taxi zu den Batu Caves chauffieren lassen (ein paar Kalkfelsen 13 km außerhalb von KL und die größte Pilgerstätte der Hindus außerhalb Indiens). Gut, dass wir Vormittag da waren, denn die ganzen Stufen bis da hoch, waren schon etwas anstrengend und bei brüllender Mittagshitze nicht zu bewältigen. Die Höhle war sehr schön, leider auch schon ziemlich kommerzialisiert. Ob das im Sinne der Götter ist, mag ich nicht zu beurteilen. Doch ich hatte schnell meinen Lieblingsplatz gefunden. Nun ratet mal. Ok, falsch. Weder die Höhlen, noch die Statuen sind es. Es waren die freilaufenden Affen in der Nähe der Stufen. Die haben schon für ein paar Lacher gesorgt und manch Gast einen schönen Schrecken eingejagt. Nach einem Paper Tosai ging es mit einem Taxi zurück in die City.
Naja fast, an einer Bushaltestelle probierte der Fahrer noch mehrmals sein Auto zu starten. Doch irgendwann gab er auf und meinte, dass der Gasvorrat (LPG) zu neige gegangen sei. Die Tankstelle vor unserer Nase hatte leider nicht den gewünschten Kraftstoff und so zeigte uns der Fahrer mit welchen Bus wir in die Innenstadt kommen. Auch nicht schlecht, denn so konnten wir günstig und erlebnisreich in die Stadt fahren. Erlebnisreich, weil der Busfahrer zügig unterwegs war und mehr vertrauen in seine Bremsen hatte, als diese Bremsbeläge. Des Weiteren wurde uns ein neuartiges Ticketsystem vorgestellt. Es konnte englisch, kommt zu einen an den Platz und muss nur 3 Mal am Tag gefüttert werden. Ihr Name war Ticketverkäuferin und sie ist in jedem Bus in KL zu finden. Unsere Endhaltestelle war der Central Market (klimatisierter riesiger Souvenirmarkt)…
weiter ging es zu einer Moschee und zu dem Platz, wo vor 51 Jahren die Unabhängigkeit ausgerufen wurde. Hier soll auch mit 95m der größte Fahnenmast der Welt stehen. Unser Rundgang führte uns weiter nach Chinatown in 2 Tempel und zu dem Nachtmarkt, der auch schon Nachmittag gut besucht war. Den weiteren Tag verbrachten wir im Shoppingcenter - Times Square-, um auch ein großes Paket nach Hause schicken zu können. Leider hatte sich die Shoppingbegeisterung teilweise in Luft aufgelöst, sodass sich die Nutzung der Kreditkarte in Rahmen hielt. Dann nochmal schnell duschen im Hostel und dann mit dem Taxi ab zur Busstation, wo unser Bus um 20.30 abfahren sollte. Im Endeffekt sind wir erst um 21.30 losgefahren, aber so mussten wir in Singapur nicht mehr so lange warten.
Die Busfahrt war gefühlsmäßig ziemlich kurz, da uns der Schlaf mal wieder überfallen hatte. In Singapur sind wir um 3 Uhr in der Nacht angekommen und mit ein paar Umwegen hatten wir dann auch eine Bar gefunden, die bis in die Morgenstunden aufhatte, sodass wir gleich von da aus zur Fähre nach Bintan aufbrechen wollten. Die Bar in der Arab Street war nicht die beste Wahl, aber wir hatten Internetanschluss, sodass wir Fotos hochladen konnten. Um 5.30 haben wir uns dann nochmal vor ein anderes Café, was eigentlich schon zu war, gesetzt. Die Sonne war noch nicht mal aufgegangen und der Muezzin rief zum Morgengebet. Das war für uns der Zeitpunkt, um zur Fähre zu fahren.

Die ersten 17 Stunden in der grünen Großstadt

Die Ankunft in Singapur wurde gänzlich von einem positiven Gefühl überschattet. Tina war nun endlich wieder in meiner Nähe und zusammen ging es dann per MRT (U-Bahn Singapurs) zu unserem Hostel "The Hive". Es war mein erstes Hostel außerhalb Deutschlands. Ich wusste also nicht so richtig was mich dort außer ein Doppelzimmer erwarten wird. Doch ich wurde positiv überrascht. Für 12€ pro Nacht gab es ein geräumiges und sauberes Zimmer sowie ein anständiges Etagenbad. Der einzige Kritikpunkt war die uralte Fensterfront zur sehr befahrenen Kreuzung. Wahrscheinlich gab es die Fenster schon länger als die Fahrzeuge, die diesen Lärm erzeugen. Lange hat uns das aber nicht gestört und der 25.12 brach an. Nach dem Frühstück im Hostel ging es mit wie unter Drogen mit weit geöffneten Augen und voller Energie (verursacht durch das kohlenhydratreiche Frühstück im Hostel: Toast, Zucker, Müsli, super süße Marmelade) zum Plaza, wo ein Inder mit unseren Bustickets auf uns warten sollte. Nein, wir kaufen kein Karten auf dem Schwarzmarkt und nein, wir wollen auch nicht mit indien Tours auf Reise gehen, der Grund lag vielmehr darin, dass eine Freundin die Bustickets für die Fahrt nach Kuala Lumpur im voraus gekauft und sie bei ihm hinterlegt hatte, weil sie selbst verreist war. Leider war das Geschäft des Inders geschlossen und wir waren uns nicht sicher, ob er überhaupt noch auftaucht, da ja eigentlich Feiertag war. Der Hausmeister "versicherte" uns aber, dass er in etwa einer Stunde seinen Laden aufschließen wird. Na das klingt doch vielversprechend. Auf diesen Augenblick wollten wir aber nicht warten und sind daraufhin zur Orchard Road gefahren - Die Shoppingmeile in Singapur schlecht hin. Die Straße einmal abgelaufen haben wir unser Geld in den Shoppingtempeln mit einer riesigen Auswahl für ein Teller chinesische Nudeln ausgegeben. Danach ging es zurück zum Inder und mit den Karten in der Tasche weiter in die Arabstreet, wo es unser 2. Mittagessen geben sollte. Wir entschieden uns für eine Art Nasi Goreng und eine Stunde später saßen wir schon im Bus nach Kuala Lumpur (KL). Danke Karen! Denn der Bus widersprach meinen Vorstellungen von einer Bustour nach Malaysia komplett. Er war nicht überfüllt, es gab keine Hühner in Gitterboxen auf dem Dach und er war sauber und kühl. Der Komfort wurde schließlich durch 3 Sitze anstatt 4 pro Reihe gesteigert. Mit viel Platz und fast waagerecht verstellbaren Sitzen ging es nach KL. Die 6 Stunden vergingen mit Schlafen relativ schnell, sodass wir gegen 21 Uhr am Times Square in KL ankamen.