Eingelegter Chinakohl
(weitere Bilder gibt es unter dem Link Bilder und in der Kategorie Busan gibt es jetzt auch Videos)
Für das Wochenende vom 17.10-19.10 waren wir nach Busan zu einer koreanischen Hochzeit eingeladen worden. Woo Gon Park, der koreanische Austauschstudent, der voriges Semester in Berlin studiert hat, hat mich mit Freunden (in dem Fall zählen Brahim (FR) und Martin (A) zu meinen Freunden) zur Hochzeit seines Bruders eingeladen. Als Transportmittel standen Flugzeug, KTX (Schnellzug), Zug, Komfort Bus und Express Bus zur Verfügung. Da es prollig aussieht, wenn Studenten mit dem Flugzeug gereist kommen, haben wir uns für den Bus entschieden. Für den günstigeren Express Bus hätten wir 2 Stunden warten müssen, sodass wir unseren Platz im Komfort Bus eingenommen haben. Komfort heißt 30 Sitze (3 per Reihe), die man fast waagerecht umklappen kann. Ohne die Beine hinter die Ohren verschränken zu müssen, machen Busreisen richtig Spaß. Nach 5 Stunden sind wir dann auch endlich angekommen. Mit dem Taxi ging es direkt zur Vorstellungsrunde in das Appartement von Gons Bruder. Nicht schlecht, 17. Stock, 2 Jahre alter Neubau von LG (fast alle Wohnkomplexe gehören zu einem Chaebol), riesiger Flachbildfernseher… und ein Gartentisch mit festangebrachten Bänken runden das Bild ab. Ein kurzes annyeong haseyo zur Mutter und dann ging es auch schon mit dem Auto vom Bruder und 2 Freunden von Gon in unsere Unterkunft. Motel BigApple nennt sie sich, liegt in Strandnähe (Haeundae Beach) und wird uns durch die Bekanntschaft mit den Freunden Gons günstiger angeboten. Dafür müssen wir nach der ersten Nacht in ein kleineres Zimmer umziehen, da die restlichen Zimmer am Samstag alle ausgebucht sind. Man kann das Zimmer, wie es in den vielen anderen Motels in diesem Stadtteil üblich ist, auch für wenige Stunden mieten. „Für die Leute, die nur wenig Schlaf brauchen sehr praktisch.“ Ein kurze Inspektion, des mit drei riesen großen Betten und einer Deckenlampe, die wie ein Sternleuchtet ausgestatten Zimmers und schon ging es in die nächste Bar, um etwas Essen zu fassen. Dort wurden wir auch schon von zwei sehr freundlichen Amerikanern begrüßte. Ach du scheiße war die erwiderte Antwort der beiden auf unsere Antwort zur Frage „wo wir denn herkämen“. Es durfte von den Europäern halt nicht jeder auf den neuen Kontinenten auswandern. Wie dem auch sei ging es danach in den Maktum Club. Gute Musik, ne Menge Spaß und wir haben 4 ältere Münchner kennengelernt. Sie kam gerade vom Oktoberfest. Warum auch nicht, denn sie sind Berufsmusiker, die das Oktoberfest auf der ganzen Welt feiern und verbreiten. Aktuell sind sie gerade in Brasilien auf Tour.
Samstagmittag war das erste Ziel Lotteria Burger. Ein leckerer Burger bei 28°C am Strand. Danach noch schnell ein Geschenk für das Paar kaufen (normalerweise gibt man Geld; da Studenten aber keines haben und es doof aussieht nur 10€ zu geben, hatten wir uns entschieden eine zwei geteilte Vase zu verschenken) und schon saßen wir mit Krawatte und Hemd im Taxi zum Bexco Convention Center, wo die Hochzeit veranstaltet wurde. Ich glaube die Dekoration hängt dort das ganze Jahr und man mietet einfach den Raum. Dort lauschten etwa 150 Menschen den Worten verschiedener Redner. Nebenbei wurde immer Musik gespielt und Seifenblasen durch die Luft gewirbelt. Das Paar hatte sich zu diesem Zweck immer wieder mal drehen müssen und das Kleid wurde aus diesem Grund immer wieder von einer Dame zurrechtgerückt. Nach einer halben Stunde wurde auch schon das abschließende Gruppenbild aufgenommen.
Danach ging es in den Keller in ein koreanisches Restaurant. Kurze Zeit später saß auch das frisch vermählte Paar am Tisch. Doch zu unserem erstaunen hatten sie nun Jeans und Turnschuh an. Ich hoffe das Hochzeitskleid war nur geliehen. Nach dem Essen war die Hochzeit auch schon vorbei und die beiden sind im Anschluss direkt nach Australien geflogen. Für 4 Tage versteht sich, denn für eine längere Zeit hatten beide nicht mehr genügend Urlaub gehabt. Für uns ging es dann zum Strand an dem schon tausende Menschen in den Himmel schauten. Dank zwei Koreaner, die schon 2-3 Stunden im Voraus dagewesen sind, hatten wir auch einen Sitzplatz in Mitten der Menschenmassen. Pünktlich um 20Uhr begann dann auch das Feuerwerk Festival. Gestartet sind die Raketen aus drei verschiedene Richtungen und im Hintergrund sah man ein in allen möglichen Farben beleuchtet Brücke. Von der Brücke aus waren auch einigen Dutzend Laserscheinwerfern in den Himmel gerichtet. Zusammenfassend kann man sagen, was für eine hammer Show. So etwas habe ich noch nie gesehen und dagegen war das Feuerwerk in Seoul nichts. Einfach riesig und mit vielen Details. Es soll hinter China das größte Feuerwerk Asiens sein. Immer noch gut gekleidet ging es in den Club vom Novotel. Sehr nettes Interieur aber auch echt teuer. Ein Tisch ab einen Bestellwert von 150€ aufwärts und ein Bier 0.33 7€. Dafür gab es dann auch österreichisches Weißbier aus Flaschen. Allem in allem war der Spaß durch die Anwesenheit vieler westlicher Geschäftsleute (etwa 70% der anwesenden Leute) etwas gedämpft. Der Sonntag war dann nur noch zum chillen. Ab an den Strand und rein ins Meer. Von Busan nichts gesehen ging es dann mit einem Formel 1 Piloten (Taxifahrer der in der 60iger Zone mit 130 lang gebrettert ist) zum Bus Terminal und mit dem Komfort Bus nach Hause. Bestimmt haben ein paar Koreaner über uns Europäer im Bus geflucht. Aber nicht weil wir Party gemacht haben, sondern weil wir die Leselampen zum Lernen gebraucht haben, zu dieser Zeit die einzige Lichtquelle im Bus.
Nach einem grandiosen Wochenende ging am Montag der Ernst des Lebens wieder los. Lernen, Lernen, Lernen des standen Zwischenprüfungen an. Das hat zwar den Vorteil, dass man bei der Abschlussprüfung nicht so viel lernen muss und dass sich die Endnote aus verschiedenen Noten zusammensetzt, aber dafür muss man auch im Semester lernen. Eine Klausur durfte ich zu Hause schreiben, weil wir dafür Excel brauchten. Die Investmentklausur bestand zu über 60% aus Multiple Choice Fragen. Überhaupt nicht mein Fall. Da hatte man vier ähnlich klingende Sätze zur Auswahl und sollte den richtigen raussuchen. Dafür müsste man aber das Buch kennen…. Aber mein Wissen aus Deutschland hat mich letzten Endes gut voran gebracht. Außerdem sind die Klausuren in Englisch 50% einfacher als die in Koreanisch… Die letzte Prüfung, Group Dynamics (Psychologie) musste ich einen Tag nach meinem Geburtstag schreiben. Deshalb gab es am 22.10 nur Pizza für das Appartement. Wir haben das aber kräftig mit Finnischer Importware am 23. Nach geholt.
Die Prüfungen sind rum und nun haben wir endlich wieder mehr Zeit Seoul zu erkunden.
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