Traditionelle Häuser, altes Handwerk und Reis, Reis, Reis
Bevor ich mir den Einstieg zu schwer mache, fange ich einfach wieder mit dem Wetter an. Es ist kalt. Am Wochenende kam der Herbst doch schneller als erwartet und zwang das Thermometer in die Knie. Mittlerweile sind auch wir in Seoul bei 16°C angekommen. Nicht so kalt wie in Deutschland, aber nach den warmen Monat fühlt es sich doch verdammt kalt an. Es gibt aber auch Ausnahmen. Die Isländer laufen noch immer in kurzen Hosen und T-Shirt herum. Die haben wohl noch keinen richtigen Sommer erlebt, dass sie das Wetter als angenehm empfinden.
Wie dem auch sei, kommen wir zu den Ereignissen der letzten Tage.
Am Wochenende stand eine Fahrt nach Jeonju an. Doch vor einer großen Fahrt soll man sich stärken und so haben wir die Nacht von Freitag den 26.09.2008 zum Samstag in diversen Bars verbracht, sodass wir pünktlich zur Abfahrt aus den Bars zurück waren. Ohne Schlaf und jegliches wissen, was man alles in den Rucksack getan hatte, ging es mit dem unieigenen Bus nach Jeonju. Die Fahrt dauerte etwa 3 Stunden, die gleichzeitig auch den Zeitrahmen für den Schlaf vorgaben. Am Zielort wurden wir im Rathaus von diversen Leuten, die sich leider nur auf koreanisch vorgestellt hatten, empfangen. Mit der Zeit haben sie aber gemerkt, dass unser Koreanisch noch nicht ganz perfekt ist und haben uns dementsprechend eine Dolmetscherin zur Seite gestellt. Nach einem Gruppenfoto, das jegliche ältere Herren von uns geschossen haben
(btw. muss ich auch erwähnen, dass wir bei fast allen Ausflügen und den damit verbundenen Aktivitäten von irgendwelchen Leuten fotografiert werden. Ob unser Dasein immer eine so wichtige Rolle für ein Foto spielt, mag ich an dieser Stelle nicht kommentieren)
ging es zum Mittagessen. Es gab "leckeres" Bulgogi. Der Reis und das Fleisch war lecker. Für die "gut" aussehenden Beilagen war ich aber leider schon zu satt. Mehr oder weniger gestärkt ging es dann in ein Hanokviertel. Unter Hanok versteht man die typischen historischen Häuser Koreas. In vielen Teilen des Landes sind diese Gebäude verfallen und wurden durch moderne Apartmentblöcke ersetzt. Jeonju ist eine der wenigen Städte, der diese Häuser erhalten geblieben sind und Touristen zugänglich gemacht werden. Dort haben wir uns dann die Architektur der besagten Häuser angesehen und etwaige Handwerker zu geschaut. Am Ende der Tour haben wir dann selbst Seifen hergestellt. Ich habe mich für Lavendelseife aus Kastanienextrakt entschieden. Heute stinkt sie über meinen Schreibtisch nur so vor sich hin. Nach der Villagetour sind wir 400m mit dem Bus zur nächsten Station, die Touristenausstellung von Jeonju gefahren. Dort haben wir erst den Klängen alter Instrumente gelauscht und haben danach das Abendessen "genossen". Neben Reis, "wundervollen" Beilagen, einem gekochten Fisch, der einen mit seinen blauen Augen noch beobachten konnte, gab es ein Glas Bier. Wir haben uns aus hungersgründen für den Reis und das Bier entschieden. Der Genuß wurde durch eine Sängerin noch "versüßt".
Der Schlafplatz, den wir gleich nach dem Essen, aufgesucht haben, war ebenfalls in einem Hanok. Ein ganz gemütliches Häuschen für 9 Personen mit 3 miteinander verbundenen Zimmern. Das Haus war sehr altertümlich gestaltet und so haben wir traditionell auf dem Boden mit Fußbodenheizung neben dem 42 Zoll LCD-Fernseher geschlafen. Natürlich lässt es sich mit leeren Magen nicht schlafen und so muss ich noch eine Kleinigkeit, die wir vor dem Schlafen gehen erledigt haben, erwähnen. Davor sind wir nämlich gleich zu Lotteria Burger gerannt, um uns die Nacht mir Burgern zu versüßen.
Am nächsten Morgen (Sonntag d. 28.09.2008) ging es nach dem Aufstehen direkt zum Frühstück. Mh lecker mit Croissants, frischen Obst und Sonnenschein startet es sich doch angenehm in den Tag. Die Sonne schien, die Croissants waren Reis und das Obst war eingelegtes Gemüse. Es kam einen schon so vor, als ob wir das Abendessen vom Vortag nicht aufgegessen hatten und es so noch einmal zum Frühstück präsentiert bekamen. Da lacht das Herz und der Magen dreht sich in alle Richtungen. Also haben wir ein Zeitlimit von 45min bekommen um uns etwas essbares in der Stadt zu suchen. Ich habe mich für ein Sandwich und Saft entschieden. Zu spät ging es dann in eine Papierwerkstatt. Dort haben wir eine Holzbox künstlerisch mit Papier beklebt. Laut den Worten der Damen, die uns geholfen haben, ist so eine Federtasche aus Holz entstanden. Wie auch immer. Danach haben wir selber Papier hergestellt. Und schon war auch der Vormittag vergangen. Zeit für ein ordentliches Mittagessen. Dieses war dann doch etwas "abwechslungsreicher". Es gab Bibimbap (eigentlich gar nicht so schlecht) mit den Beilagen, die wir schon 3x hatten (natürlich neu zubereitet). Der Magen war nun nicht mehr halb leer, sondern halb voll. In diesem Zustand ging es zum Höhepunkt des Sonntags, eine traditionelle Hochzeit. Es war aber keine reale, sondern nur eine von uns nachgespielte. Interessanterweise kennt der Bräutigam seine angetraute Frau vor der Hochzeit nicht und sieht sie somit zum ersten Mal. Der Rest bestand aus verschiedenen Bräuchen, wie zum Beispiel die Übergabe einer Plastikente (die im Ernstfall die andere Person suchen soll) und das tragen bunter Kostüme. Anschließend haben wir alle noch eine halbe Stunde Trommelunterricht bekommen und sind dann wieder zurück nach Seoul gefahren.
Insgesamt war das ein außergewöhnliches Erlebnis für 15€ (den Rest hat die Regierung getragen). Leider gab es damit auch den zweiten Kulturschock. Zwei Tage traditionelles, koreanisches Essen und Kultur ist dann doch etwas zu viel. Man empfindet danach Seoul als seine zweite Heimat und Fluchtpunkt. Wir waren die ersten Austauschstudenten, die diese Fahrt unternommen haben und im nächsten Jahr wird diese wohl ein wenig westlich abgeändert.
Wie dem auch sei, kommen wir zu den Ereignissen der letzten Tage.
Am Wochenende stand eine Fahrt nach Jeonju an. Doch vor einer großen Fahrt soll man sich stärken und so haben wir die Nacht von Freitag den 26.09.2008 zum Samstag in diversen Bars verbracht, sodass wir pünktlich zur Abfahrt aus den Bars zurück waren. Ohne Schlaf und jegliches wissen, was man alles in den Rucksack getan hatte, ging es mit dem unieigenen Bus nach Jeonju. Die Fahrt dauerte etwa 3 Stunden, die gleichzeitig auch den Zeitrahmen für den Schlaf vorgaben. Am Zielort wurden wir im Rathaus von diversen Leuten, die sich leider nur auf koreanisch vorgestellt hatten, empfangen. Mit der Zeit haben sie aber gemerkt, dass unser Koreanisch noch nicht ganz perfekt ist und haben uns dementsprechend eine Dolmetscherin zur Seite gestellt. Nach einem Gruppenfoto, das jegliche ältere Herren von uns geschossen haben
(btw. muss ich auch erwähnen, dass wir bei fast allen Ausflügen und den damit verbundenen Aktivitäten von irgendwelchen Leuten fotografiert werden. Ob unser Dasein immer eine so wichtige Rolle für ein Foto spielt, mag ich an dieser Stelle nicht kommentieren)
ging es zum Mittagessen. Es gab "leckeres" Bulgogi. Der Reis und das Fleisch war lecker. Für die "gut" aussehenden Beilagen war ich aber leider schon zu satt. Mehr oder weniger gestärkt ging es dann in ein Hanokviertel. Unter Hanok versteht man die typischen historischen Häuser Koreas. In vielen Teilen des Landes sind diese Gebäude verfallen und wurden durch moderne Apartmentblöcke ersetzt. Jeonju ist eine der wenigen Städte, der diese Häuser erhalten geblieben sind und Touristen zugänglich gemacht werden. Dort haben wir uns dann die Architektur der besagten Häuser angesehen und etwaige Handwerker zu geschaut. Am Ende der Tour haben wir dann selbst Seifen hergestellt. Ich habe mich für Lavendelseife aus Kastanienextrakt entschieden. Heute stinkt sie über meinen Schreibtisch nur so vor sich hin. Nach der Villagetour sind wir 400m mit dem Bus zur nächsten Station, die Touristenausstellung von Jeonju gefahren. Dort haben wir erst den Klängen alter Instrumente gelauscht und haben danach das Abendessen "genossen". Neben Reis, "wundervollen" Beilagen, einem gekochten Fisch, der einen mit seinen blauen Augen noch beobachten konnte, gab es ein Glas Bier. Wir haben uns aus hungersgründen für den Reis und das Bier entschieden. Der Genuß wurde durch eine Sängerin noch "versüßt".
Der Schlafplatz, den wir gleich nach dem Essen, aufgesucht haben, war ebenfalls in einem Hanok. Ein ganz gemütliches Häuschen für 9 Personen mit 3 miteinander verbundenen Zimmern. Das Haus war sehr altertümlich gestaltet und so haben wir traditionell auf dem Boden mit Fußbodenheizung neben dem 42 Zoll LCD-Fernseher geschlafen. Natürlich lässt es sich mit leeren Magen nicht schlafen und so muss ich noch eine Kleinigkeit, die wir vor dem Schlafen gehen erledigt haben, erwähnen. Davor sind wir nämlich gleich zu Lotteria Burger gerannt, um uns die Nacht mir Burgern zu versüßen.
Am nächsten Morgen (Sonntag d. 28.09.2008) ging es nach dem Aufstehen direkt zum Frühstück. Mh lecker mit Croissants, frischen Obst und Sonnenschein startet es sich doch angenehm in den Tag. Die Sonne schien, die Croissants waren Reis und das Obst war eingelegtes Gemüse. Es kam einen schon so vor, als ob wir das Abendessen vom Vortag nicht aufgegessen hatten und es so noch einmal zum Frühstück präsentiert bekamen. Da lacht das Herz und der Magen dreht sich in alle Richtungen. Also haben wir ein Zeitlimit von 45min bekommen um uns etwas essbares in der Stadt zu suchen. Ich habe mich für ein Sandwich und Saft entschieden. Zu spät ging es dann in eine Papierwerkstatt. Dort haben wir eine Holzbox künstlerisch mit Papier beklebt. Laut den Worten der Damen, die uns geholfen haben, ist so eine Federtasche aus Holz entstanden. Wie auch immer. Danach haben wir selber Papier hergestellt. Und schon war auch der Vormittag vergangen. Zeit für ein ordentliches Mittagessen. Dieses war dann doch etwas "abwechslungsreicher". Es gab Bibimbap (eigentlich gar nicht so schlecht) mit den Beilagen, die wir schon 3x hatten (natürlich neu zubereitet). Der Magen war nun nicht mehr halb leer, sondern halb voll. In diesem Zustand ging es zum Höhepunkt des Sonntags, eine traditionelle Hochzeit. Es war aber keine reale, sondern nur eine von uns nachgespielte. Interessanterweise kennt der Bräutigam seine angetraute Frau vor der Hochzeit nicht und sieht sie somit zum ersten Mal. Der Rest bestand aus verschiedenen Bräuchen, wie zum Beispiel die Übergabe einer Plastikente (die im Ernstfall die andere Person suchen soll) und das tragen bunter Kostüme. Anschließend haben wir alle noch eine halbe Stunde Trommelunterricht bekommen und sind dann wieder zurück nach Seoul gefahren.
Insgesamt war das ein außergewöhnliches Erlebnis für 15€ (den Rest hat die Regierung getragen). Leider gab es damit auch den zweiten Kulturschock. Zwei Tage traditionelles, koreanisches Essen und Kultur ist dann doch etwas zu viel. Man empfindet danach Seoul als seine zweite Heimat und Fluchtpunkt. Wir waren die ersten Austauschstudenten, die diese Fahrt unternommen haben und im nächsten Jahr wird diese wohl ein wenig westlich abgeändert.
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